"Rußland darf den Krieg nicht gewinnen"
Ich verstehe unter dem Wort "gewinnen" in diesem Satz, dass Russland (und auch alle anderen Länder) am Ende keinen Vorteil davon haben darf, einen Krieg angefangen zu haben:
Wenn Russland am Ende des Krieges auch nur ein bisschen besser dasteht als vor dem Krieg, wird zukünftig doch jede Regierung auf der Welt sagen:
"Komm, wir fangen einen Krieg an - das wird sich für uns auf jeden Fall lohnen!"
"... sondern muss ihn strategisch verlieren."
Diesen Satz verstehe ich genau so wie den von Herrn Scholz.
"Ziel sollte sein", "Russland zu besiegen"
Wenn man das verlinkte Interview durchliest - und nicht nur einen einzelnen aus dem Zusammenhang gerissenen Satz - wird klar, was dieser General meint:
Die russische Regierung soll nach diesem Krieg nicht mehr auf die Idee kommen, andere Länder (Transnistrien, Ukraine) oder gar die eigene Bevölkerung (Tschetschenien, Baschkortostan) anzugreifen, weil ihr nach diesem Krieg klar sein soll, dass das nichts bringt.
... also so, wie ich den Satz von Herrn Scholz verstehe.
Dass dieser General ein Interesse daran hätte, dass es Russland nach diesem Krieg schlecht geht, dass er will, dass die russische Wirtschaft kaputt geht oder ähnliches kann ich in diesem Interview nicht erkennen.
Aktuell hat sich die Ukraine bewußt dazu entschieden, die Militärhilfe für einen Angriff auf russisches Territorium zu verwenden, anstatt für den Einsatz an der Verteidigungsfront.
Ist die Frage, warum die Ukraine auf russisches Territorium eindringt:
Um Gebiete zu erobern - so, wie Russland?
Das glaube ich nicht - die Verantwortlichen hätten kein Vorteil davon.
... oder tun sie das, um die russische Armee dazu zu zwingen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen?
In diesem Fall würde dieser Angriff doch dazu dienen, die feindlichen Truppen von ihrem eigenen Gebiet zu vertreiben.