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  • schtonie

mehr als 1000 Beiträge seit 21.06.2007

Eine Frage der Perspektive

respicefinem schrieb am 13.06.2022 17:25:

Judaspriester schrieb am 13.06.2022 16:54:

respicefinem schrieb am 13.06.2022 16:42:

Ja die Salomonen trägt Sahra Wagenknecht schon in jede Talkshow. Hilft nur leider der Ukraine nicht weiter. Da steht der Russe und will nicht mehr gehen. Also was macht man dann?

Hier vertrete ich eine relativ unpopuläre Ansicht: mit dem Russen verhandeln, wie viel man von dem Hoheitsgebiet abtreten muss, damit da wieder Ruhe rein kommt. Zu so einem Friedensvertrag gehören dann selbstverständlich auch entsprechende Sicherheitsgarantien etc. um zu verhindern, dass der Landgewinn in der Ukraine sich nur als "Vorspeise" darstellt.

Meine Sichtweise hierzu ist relativ Einfach: "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Denn unabhängig davon, wie man zu diesem Konflikt steht, ist eins unbestreitbar: Jeder weitere Kriegstag bedeutet mehr Tote, mehr Verletzte, mehr Vertriebene und mehr Zerstörung. Und das nicht nur in der Ukraine sondern auch weit darüber hinaus. Was haben wir effektiv davon, wenn der "böse Ivan" erfolgreich aus der Ukraine vertrieben wurde, jedoch niemand mehr da ist, der diesen "Sieg" feiern kann?

Mit welchem Recht kann Russland, das nun wahrlich genug Land hat, auch nur einen Quadratzentimeter ukrainisches Territorium fordern?

Und abgesehen davon sind russische Sicherheitsgarantien nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben werden.

Ich denke allerdings, dass der Krieg nicht in der Ukraine entschieden wird, sondern in Russland. Auch wenn da inzwischen schon die VPNs abgeschaltet werden, damit das Volk nur noch Kremlpropaganda hören kann. Das russische Volk lässt sich nicht ewig belügen.

Ich glaube, dass ist die Frage nach der jeweiligen Perspektive. Eine moralische oder eine geopolitische...?

Hätte man beispielsweise die USA von ihrem Überfall auf den Irak 2003 mit Waffengewalt abhalten können? Mutmaßlich sicher nicht, da die USA das militärisch mächtigste Land ist sowie natürlich zudem Atommacht.

Ebenfalls würden die USA keinerlei Engagement von Russland oder China direkt vor ihrer eigenen Haustüre beispielsweise in Kuba akzeptieren, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dann militärisch eingreifen, wovon sie dann auch niemand würde mit konventioneller Waffengewalt abhalten können.

Gleiches gilt für China in der Taiwan Frage und für Russland eben in der Ukraine Frage.

Das muss einem nicht gefallen. Mir gefällt das auch nicht. Atommächte handeln aber nunmal so, schlicht und ergreifend, weil sie es sich leisten können und wenn die eine Atommacht unmittelbar im "Vorgarten" einer anderen Atommacht "herumwildert", hat das leider die entsprechenden Konsequenzen.

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