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Avatar von schtonie
  • schtonie

mehr als 1000 Beiträge seit 21.06.2007

Eine Prognose zum Krieg...

Nachdem der offenbar erste Plan Russlands, in einer schnellen Mitilitäraktion die derzeitge ukrainische Regierung zu stürzen, gescheitert ist, hat Russland seine Strategie scheinbar umgestellt. Hat man in Maruipol noch mit verlustreichen Häuserkämpfen operiert, scheint man im Donbass die Methode "Asovstal" oder wahlweise "Stalingrad" anwenden zu wollen. Statt sich erneut auf Kämpfe in Städten mit hohen militärischen wie zivilen Verlusten einzulassen, scheint der Plan Russlands zu sein, den größten Teil des ukrainischen Militärs im Donbass einzukesseln und "aushungern" zu wollen.

Da sich die größten Teile des ukrainischen Militärs im Donbass eingegraben zu haben scheinen, wird es wohl auch dort zum "Showdown" kommen. Sollte der Plan Russlands gelingen und das ukrainische Militär irgendwann aufgrund Munitions- und Nahrungsmangel kapitulieren, hätte die Ukraine danach militärisch dem Grunde nicht mehr viel gegen Russland in der Hand...

Russland hat ja auch kürzlich offen eingeräumt, welche Ziele sie nun verfolgen. Es wird keine unabhängige Ukraine mehr geben. Russland wird kurz- bis mittelfristig die Ost- und Südukraine mindestens bis zum Dnepr annektieren bzw. Referenden veranstalten und die Teile nach dem Vorbild des Kosovo erst für unabhängig erklären und im Anschluss eingliedern. Russische Pässe werden in den besetzten Gebieten bereits verteilt und der Rubel als Währung eingeführt.

Hinsichtlich der Westurkaine scharrt Polen ja bereits seit einiger Zeit mit den Hufen, in der Aussicht, große Teile der Westurkaine, welche früher einmal zu Polen gehörten, wieder unter die eigene Kontrolle zu bringen. Es dürfte spannend werden, wie das weitergeht. Selenski bzw. die ukrainische Regierung hat ja erst kürzlich ein Gesetze erlassen, welchen es Polen umfangreiche Rechte einräumt und es Polen ermögicht, in der Urkaine hoheitliche Aufgaben zu übernehmen.

Angesichts der Tatsache, auch wenn westliche Medien alles unternehmen, um das in Abrede zu stellen, dass man es vor allem in der Westurkaine mit erheblichen nationalistischen Kräften zu tun hat, dürfte auch das sehr spannend werden, zu beobachten, wie diese auf das "Engagement" Polens in der nächsten Zeit reagieren werden.

So oder so wird mutmaßlich nicht sehr viel von der Ukraine am Ende übrig bleiben. Die Russen werden mittelfristig auf jeden Fall den Osten und Süden der Ukraine übernehmen. Militärisch ist dagegen nichts zu unternehmen, es ei denn, der Westen wäre bereits, für die territoriale Souveränität der Ukraine, welche diese ja in Richtung Polen gerade freiwillig aufgibt, den dritten Weltkrieg zu beginnen. Die Russen werden sich mutmaßlich auch auf keinerlei Verhandlungen mehr einlassen sondern "Fakten" schaffen.

Selbst wenn das Ganze noch einige Monate andauern wird, von einem langen Krieg zu sprechen, halte ich für überhöht. Wenn das schon ein langer Krieg wäre, was war denn dann im Vergleich dazu die letzten 20 Jahre Afghanistan, wo ganz nebenbei die Taliban nun wieder auf die gleiche Weise herrschen wie vor dem Krieg. Ein phantastischer Erfolg also...

In dem Moment, in welchem es Russland gelingt, die größten Teile des ukrainischen Militärs einzukesseln, wird es nur noch eine Frage von allerhöchstens Monaten sein, bis der Krieg vorbei ist.

Aber es gilt hier natürlich was für alle Prognosen gilt. Prognosen sind immer schwierig, besonderns wenn sie die Zukunft betreffen. ;)

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