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  • Sebowski

133 Beiträge seit 29.04.2022

Im Februar 2014...

..., direkt nachdem Janukowytsch (verfassungswidrig) vom ukrainischen Parlament aus dem Amt enthoben wurde, gab es einen ersten erfolglosen Versuch, die Mehrsprachigkeit in der Ukraine (Sprachgesetz von 2012) abzuschaffen.

Am Sonntag, den 23. Februar, bestimmte das Parlament den erst tags zuvor zum Parlamentspräsidenten gewählten Oleksandr Turtschynow zum einstweiligen Nachfolger des abgesetzten Präsidenten Janukowytsch. Zudem enthob es den bisherigen Außenminister Leonid Koschara seines Amtes.[227] Weiterhin stimmte das Parlament auf Initiative der rechtsnationalistischen Partei Swoboda einem Gesetzentwurf zu, womit – sofern als Gesetz endgültig verabschiedet – ein Gesetz von 2012 für ungültig erklärt würde, das bisher eine offizielle Mehrsprachigkeit für Regionen zulässt, in denen sprachliche Minderheiten einen Anteil über zehn Prozent haben.[228][229] Der Übergangspräsident Turtschynow verwarf diesen Gesetzesvorschlag unmittelbar mit einem Veto.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Euromaidan

In 2019 wurde dann, noch unter Poroschenko, ein neues Sprachgesetz verabschiedet. Folgendes sollte dann nach einer Übergangsfrist von 3 Jahren gelten:

- Überregionale Zeitungen und Zeitschriften müssen auf Ukrainisch erscheinen.
- Russischsprachige Ausgaben dürfen nur dann herausgegeben werden, wenn auch eine ukrainische Fassung in gleichhoher Auflage gedruckt wird.
- Staatsbeamte, Polizisten, Justizmitarbeiter, Ärzte im staatlichen Gesundheitswesen, aber auch die Dienstleister in der Privatwirtschaft sind verpflichtet, Bürger grundsätzlich auf Ukrainisch anzusprechen.
- Verstöße gegen das „Recht auf Bedienung in der Landessprache“ können gemeldet und im Wiederholungsfall mit Geldstrafen geahndet werden.
- Zwei Drittel der im ukrainischen Fernsehen laufenden Serien stammen aus Russland. Diese dürfen jetzt nur noch ukrainisch synchronisiert ausgestrahlt werden.
- Russisch sprechende Redner und Moderatoren auf Veranstaltungen jeglicher Art – selbst bei Konzertabenden – müssen ins Ukrainische verdolmetscht werden.
- Buchläden müssen mindestens die Hälfte ihres Sortiments auf Ukrainisch anbieten.

Dass es sich nicht um ein Gesetz zur Förderung der ukrainischen, sondern zur Bekämpfung der russischen Sprache handelt, belegen die vorgesehenen Ausnahmen. Publikationen von „angestammten Minderheiten“ wie etwa Krimtataren, Polen, Ungarn, Rumänen, Griechen oder Bulgaren sind von der Pflicht befreit, auf Ukrainisch zu erscheinen. Das gilt ebenso für alle Amtssprachen der Europäischen Union.

Quelle: https://uepo.de/2022/01/28/sprachpolitik-ukraine-bekaempft-russische-sprache-per-gesetz/

Selenskyi war wohl gegen dieses Sprachgesetz von 2019. Soweit mir bekannt ist, hat er jedoch seitdem er im Amt ist, nichts unternommen, das Gesetz zu kippen.
Das Gesetz trat am Januar 2022 in Kraft.

Peace!

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