Cui bono?

Die ganze moralische Schaumschlägerei auf allen Seiten des Konfliktes - und deren gibt es etliche - ist für das tumbe Volk gedacht. Daher können alle Bewertungen, Artikel, Äußerungen usw., die darauf abzielen, ausschließlich als Wasserstandsmelder der Eskalationsbereitschaft verwendet werden. Das gilt für Putins "Genozid"-Geschwafel genauso wie für unser "Demokratie" - Geschwätz.

Und allzu schnell erliegt man einer Betrachtung allein in Bezug auf Staaten und Nationen. Das ist aber immer ein unvollständiges Bild. Man muss überstaatliche Interessen immer mitdenken, denn in allen Staaten und internationalen Organisationen gibt es handelnde Personen und deren Interessenvertretungen, für die Staaten nur Mittel zum Zweck sind.

Weder ist Putin ein im luftleeren Raum agierendrn Zar als Alleinherrscher, wie uns weisgemacht wird, noch handeln die Regierenden im Westen im Interesse ihrer jeweiligen Staaten und Völker. Im Hintergrund operiert der Militärisch-Industrielle-Komplex und es operieren die weniger sichtbaren wahren Herrscher - regelmäßig in sehr langer Tradition der jeweiligen Familien.

Die Frage "Cui bono?" ist auch diesmal angebracht. Frieden nutzt den im Verborgenem operierenden Kräften nicht. Nützlich ist ein qualitativ begrenzter aber zeitlich anhaltender Krieg auf allen Ebenen und in aller Vielfältigkeit. Und in diesem Sinne ist meines Erachtens auch die Gesamtlage zu betrachten. Uns erwartet ein lang andauernder, ewiger Krieg aller gegen alle mit wechselnden Allianzen und ohne wirkliches Ziel außer der Vermeidung von Stabilität und Sicherheit. Uns erwartet außerdem ein heftiger und globaler Wohlstandsverlust und der Verlust wesentlicher Freiheiten. Uns erwartet der gelenkte Zusammenbruch des Kapitalismus und seine Überführung in eine neofeudalistische Ordnung. Die momentane Eskalation um den Donbass ist nur ein Puzzlestein auf dem Weg dorthin. Es läuft alles nach Plan.