... der Autor spricht hier von Jahrzehnten bis Jahrhunderten, bis die Ukraine wieder aufholen kann. Auf der anderen Seite: wie lange hat Deutschland nach dem Kriegsende 45 gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Ukraine hat zum Glück bei Weitem noch nicht das Ausmaß an Zerstörung und an Todesopfern (6,3 Millionen = 9,2% der Bevölkerung) erreicht wie Deutschland 1945.
Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder#Deutsches_Wirtschaftswunder
Ende der 1940er Jahre begann im Westen Deutschlands ein dynamischer wirtschaftlicher Aufschwung, der, unterbrochen lediglich von einer Konjunkturdelle in den Jahren 1966 und 1967, bis zur Ölpreiskrise im Jahr 1973 anhielt.
Die Währungsreform 1948 beendete den bis dahin verbreiteten Tauschhandel und die Schwarzmarktwirtschaft praktisch über Nacht. Ebenso schnell füllten sich die Regale mit Waren, zunächst in erster Linie Waren für die Deckung der Grundbedürfnisse. Für eine breite Investitionstätigkeit fehlte es den Unternehmen zunächst noch an ausreichendem Kapital. Dies änderte sich in den Folgejahren zunächst zögernd, dann durchgreifend. Grundlage war die gute Gewinnentwicklung, die sich anschließende Investitionsbereitschaft war zu einem großen Teil selbstfinanziert (= eigen- und innenfinanziert). Damit verbesserte sich auch die bis Anfang der 1950er Jahre überaus prekäre Finanzlage sehr vieler Betriebe.
Der Marshallplan stellte bereits ab Ende 1947 Finanzmittel zur Verfügung, die überwiegend als Kredite und nur zu einem kleinen Teil als Zuschüsse gewährt wurden. Ein wichtiger Faktor war der Anstieg des Exportes, verursacht durch sehr geringe Produktionskosten in Deutschland und zeitweilig verstärkt durch den Korea-Boom in den USA (1950/1951). Der feste Wechselkurs zum US-Dollar von 4,20 DM zu 1 US-Dollar wirkte als indirekte Exportsubvention.[8] Es entwickelte sich ein dynamisches und stetiges Exportwachstum. 1960 war der deutsche Export bereits 4,5-mal so hoch wie 1950, das Bruttosozialprodukt hatte sich verdreifacht.[9] Das Kapital der Unternehmen mehrte sich, die Investitionen wuchsen. Der deutsche Anteil an Weltexporten war von sechs auf zehn Prozent gestiegen. Die deutsche Industrie behielt auch nach dem Korea-Boom gegenüber dem Ausland einen Kosten- und damit Preisvorsprung. Deutschland nutzte eine europäische „Dollarlücke“ und die Vorteile der Europäischen Zahlungsunion. Außerdem konnte die deutsche Industrie rasch wieder moderne Investitions- und Gebrauchsgüter aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Elektroindustrie liefern.
Die enorme Geschwindigkeit der Entwicklung lässt sich unter anderem daran erkennen, dass das Realeinkommen der durchschnittlichen Arbeiterfamilie bereits 1950 das Vorkriegsniveau überschritten hatte.[10] Bereits in ihrem Gründungsjahr 1949 hatte die Bundesrepublik „das Wohlstandsniveau und den Grad der Modernität“ erreicht wie vor dem Krieg.[11]