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Die Spezialoperation der russischen Armee, deren Erfolge ausbleiben und die auch auf russischer Seite viele Opfer gefordert hat, ist aus Sicht Moskaus ein einziges Desaster. Da nützt es auch nichts, dass der Kreml sich nach Kräften bemüht, diesen Umstand zu verschleiern und mit brachialen Methoden gegen seine Kritiker*innen vorgeht.
Damit wird es auch immer schwieriger, diese wahnwitzige Aktion noch den eigenen Landsleuten zu verkaufen. Und die, auch wenn sie nicht in Massen auf die Straße gehen, lassen nicht locker. Immer wieder gibt es sie, die Unerschrockenen, die das Risiko, festgenommen und mit hohen Strafen überzogen zu werden, in Kauf nehmen und ihrem Protest Ausdruck verleihen.
Auch die vom Westen verhängten Sanktionen scheinen in Russland Wirkung zu zeigen. Zwar bestreitet die russische Staatsführung das bislang immer noch, doch auch hier gilt: Leugnen ist zwecklos. Anfang April werden tausenden jungen Männern in Russland die jährlichen Einberufungsbescheide ins Haus flattern. Schon in der Vergangenheit entzogen sich viele dem leidigen Dienst an der Waffe, indem sie sich frei kauften oder nach ersten Erfahrung in der Armee Amok liefen – oft mit tödlichem Ausgang. Ihre Anzahl dürfte wachsen angesichts der unschönen Aussicht, sich in der Ukraine verheizen zu lassen – in einem Krieg, den sie nicht wollen.
Wie sagte Russlands Präsident Wladimir Putin gerade wieder so schön: Alles läuft nach Plan. Fragt sich nur nach welchem. Und es könnte sein, dass vielleicht bald ganz andere, wie zum Beispiel die Ukraine, das Drehbuch schreiben.