Falscher Ansatz. Die Art und Weise wie "der Westen" seine Interessen durchsetzen will, und zwar ohne Berücksichtigung der Interessen anderer, das führt unter anderem zu Konflikten. In einer normalen Welt würde man versuchen durch Diplomatie Lösungen zu finden. Russland hatte vor dem 24. Februar 2022, im Jahr 2021, klare Forderungen gestellt, die eine Basis für Gespräche hätten bilden können - auch wenn man nicht alle davon erfüllen will/kann. Aber man hat es schlicht abgeschmettert und sich dann noch beschwert, dass die Antwort im Wortlaut öffentlich gemacht wurde. Und noch weit davor, nämlich im Februar 2014, waren bereits Sechs Punkte ausgehandelt, wie es in der Ukraine weitergehen soll. Dann fielen aber die Schüsse auf dem Maidan und es fand eine gewaltsame Entmachtung des gewählten Präsidenten statt. Wer hatte Interesse daran es so zu eskalieren, wenn es doch einen klaren Weg zu Neuwahlen etc. gab? Der gewaltsame Umsturz hatte nämlich den Vorteil, dass man vorbestimmte Leute an die Macht bringen kann. Und wir wissen alle wessen Wunschkandidat das war (siehe Telefonat Nuland und "F*ck the EU").
Alle Sechs Punkte im ausführlichen Überblick:
https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-vereinbarung-ts-102.html
Erstens: Innerhalb von 48 Stunden nach der Unterzeichnung des Abkommens soll ein Sondergesetz angenommen, unterschrieben und veröffentlicht werden, das die Verfassung von 2004 wieder in Kraft setzt. Damit müsste der Präsident Macht an die Regierung und das Parlament abgeben. Zudem wollen die Unterzeichner dann innerhalb von zehn Tagen eine "Regierung der nationalen Einheit" bilden.
Zweitens: Eine Verfassungsreform soll umgehend in Angriff genommen und bis September 2014 abgeschlossen werden. Ziel ist es der Erklärung zufolge, die Macht zwischen Präsident, Regierung und Parlament neu auszubalancieren.
Drittens: Präsidentschaftswahlen sollen abgehalten werden "sobald die neue Verfassung angenommen ist, aber nicht später als Dezember 2014". Zudem sollen neue Wahlgesetze verabschiedet und eine neue Wahlkommission "auf der Grundlage von Proportionalität" gebildet werden.
Viertens: Die Gewalt in der Ukraine soll unter gemeinsamer Aufsicht von Regierung, Opposition und dem Europarat untersucht werden.
Fünftens: Die Regierung verpflichtet sich in dem Abkommen, keinen Ausnahmezustand zu verhängen. "Die Regierung und die Opposition werden von Gewalt absehen", heißt es weiter. Beide Seiten sagen zudem zu, sich um eine Rückkehr zum Normalzustand in Städten und Dörfern zu bemühen, indem besetzte Gebäude sowie Straßen, Plätze und Parks geräumt werden. Illegale Waffen sollen innerhalb von 24 Stunden nach Inkrafttreten des unter Punkt 1 genannten Sondergesetzes an das Innenministerium übergeben werden.
Sechstens: Zuletzt rufen die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen - Steinmeier, Laurent Fabius und Radoslaw Sikorski - sowie der Sondergesandte Russlands, Wladimir Lukin, zu einem "sofortigen Ende aller Gewalt und Konfrontation" auf. Das Abkommen war unter Vermittlung der drei Außenminister und des russischen Gesandten zustande gekommen, der aber nicht unterschrieb.