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  • FünfVorHalbZwölf

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Re: Der letzte Satz hat's in sich!

Porcupine17 schrieb am 28.02.2022 09:32:

Das Argument macht wenig Sinn, denn westlich der Ukraine ist die NATO und östlich der Ukraine Russland. Ich verstehe nicht wie die NATO mit der Ukraine in der Lage ist etwas zu blockieren was ohne die Ukraine nicht blockieren kann.

Es gibt nur eine Weltmacht, die ein ernsthaftes Interesse am Blockieren der Silk Road schon deswegen hat, weil sie davon in keinster Weise profitiert, sondern umso schneller ins Abseits gerät, und das sind die USA. Die haben doch den Krieg im wahrsten Sinne des Wortes herbeigetrommelt, m.E. weil sie in UA eine Art letzter Chance gesehen haben, ihren schwindenden Einfluss in Europa zu remanifestieren. In dem Zusammenhang empfehle ich nochmal den Artikel von seekingalpha, dem ich die eine Karte entliehen hatte, der ist übrigens von 2015 (!) und zeugt von einer exzellenten Glaskugel (Hervorhebung von mir):

https://seekingalpha.com/article/3547046-new-silk-road-is-great-opportunity-for-bric-and-asia-ex-japan-shares

"China, Russia and other BRIC and Asia countries know that they must act together in order to counter the military and economic power of the U.S. The development of the New Silk Road will create new conditions for trade.

The projects are incredibly ambitious, but the Chinese are very effective in the implementation of the economic assumptions. In just three years, their local currency was made the fifth most commonly used trading currency in the world. The Chinese established juan-denominated crude derivatives contract just few weeks ago.

However, it is not certain that the New Silk Road will emerge. Chinese projects will encounter the powerful resistance from the U.S. administration and its allies. The U.S. - as a real hegemon - will do everything it can to maintain a dominant position. In addition, the creation of a New Silk Road may be hampered by the imperial Russian impulse under the leadership of W. Putin. For example, the extension of the conflict in the east of Ukraine on the whole CEE region will certainly hamper the implementation of the New Silk Road project."

Auf der von dir gezeigten Route muss man ja auch erst durch die Türkei und Rumänien. Generell würde ich erwarten das es einfacher ist den Abzweig nach Russland schon viel früher zu machen, auf jeden Fall vor dem NATO-Land Türkei.

Die Türkei (insbesondere wegen der Uiguren), aber auch Rumänien (find ich auf die Schnelle nix, aber da gab's auch schon ein gewisses Unbehagen mit dem Inabhängigkeitkommen von China) haben je eigene spezifische Gründe, mit den Chinesen zu hadern, aber die sind stets gegen die Vorteile aufzuwägen, so dass man dort von den Amis zumindestens nicht einfach so die Riegelrolle aufdrücken lassen würde. Im Chaos einer am Boden zerstörten Ukraine, die dann flugs als neues NATO-Mitglied nach US-Wunsch modelliert werden könnte, sieht die USA vermutlich ihre letzte Chance dafür. Zumindestens stellt es sich aus meiner Sicht so dar.
Es hat schon seinen Grund, dass Erdogan nicht den Bosporus für russische Schiffe dichtgemacht hat.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.02.2022 11:15).

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