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  • FünfVorHalbZwölf

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Re: Der letzte Satz hat's in sich!

el_listo schrieb am 28.02.2022 09:33:

Eine Natomitgliedschaft juckt doch Chinas Wirtschaftsinteressen nicht. Eine EU Mitgliedschaft wäre was anderes ... aber auch hier hätte China den Vorteil, dass ihnen die Infrastruktur ja schon gehört.

Juckt schon, weil im Gegensatz zu den anderen NATO-Staaten eine neu aufzubauende Ukraine von den USA militärisch so zurechtgeknetet werden könnte, wie sie's bräuchten - zumindestens erscheint's als letzter Hoffnungsschimmer nicht ganz ausgeschlossen.


Aber klar, China ist zwiegespalten. Zum einen halten sie nix von Separatisten und sich abspaltenden Volksrepubliken. Zum anderen sehen sie interessiert zu, wie der Westen reagiert, wenn eine Atommacht steil geht. Falls da nix substantielles kommt, könnte das China ja mal nutzen und sich Taiwan einverleiben.

Das steht sowieso auf der Liste, läuft aber nicht weg, ich würde eher einschätzen, dass Taiwan aufgrund des aktuellen Hotspots Ukraine auf der Prioritätenliste eher etwas nach hinten rutscht.

Aber ich denke, die Skeptiker, die glauben Russland holt sich eine blutige Nase, überwiegen gerade in Bejing. Anders ist die Enthaltung bei der UNO nicht zu erklären. Das war ja schon ein ziemlicher Affront gegen den alten Kumpel Russland.

Ich glaube, da verkennst Du grundlegend das grundsätzlich ambivalente Konkurrenzverhätnis zwischen Imperialisten. Auf die Schnelle dazu bloß ein noch recht aktueller FAZ-Link, der mit entsprechender Vorsicht zu genießen ist, weil er sozusagen die Interessen eines Drittimperialisten mittransportiert, was besonders deutlich im vorletzten Absatz durchscheint:

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/china-gegen-militaerischen-einmarsch-russlands-in-die-ukraine-17818961.html

"Der anklagende und emotionale Auftritt des ukrainischen Präsidenten erinnerte die versammelten Transatlantiker daran, dass sie letztlich aus einer komfortablen Situation heraus reden und handeln, denn kämpfen wollen sie für die Ukraine erklärtermaßen nicht. Und dass der Westen den Grundsatz der freien Bündniswahl hochhält, die Ukraine auf absehbare Zeit aber nicht in die NATO lassen wird (noch nicht einmal in die EU), ist in der Tat ein Widerspruch, auch wenn er strategisch gut begründbar ist."

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