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  • FünfVorHalbZwölf

mehr als 1000 Beiträge seit 14.10.2016

Re: Der letzte Satz ist schon lange nicht mehr wahr.

saxenland schrieb am 28.02.2022 17:08:

Wenn eine Regierung in Kiew diese Kontinentalsperre öffnen würde, käme das einem Durchzug für die Seidenstraße gleich. Dann wären nicht nur die Nordkaukasus-Strecken gut nutzbar, dann wäre auch die südkaukasische Bahn von Georgien über die Krim nach Südosteuropa eine Einladung.
Da ist natürlich noch einiges zu Tun, um die Containerzahl eines dieser Riesenschiffe in gleicher Zeit auf dem Landweg zu versenden. Und man wird noch einiges Tun, um die Verkehrszähler in der Straße von Malakka und im Suez-Kanal nicht arbeitslos zu machen und den Landweg erschweren.

Vielen Dank, Du scheinst Dich in Logistik gut auszukennen! Vielleicht hast Du ja auch einen wertvollen Hinweis auf die Frage der Spurbreite, die vom CalimeromitSombrero aufgeworfen wurde, und wo ich gerade etwas hinterherrechiert habe:

Eine durchgängige Spurbreite, von China bis Rumänien alles im blauen Bereich (1435 mm)! Auf einem anderen Blatt steht allerdings noch, dass es wahrscheinlich ökonomischer Wahnsinn wäre, einen Schienenstrang über die direkte Verbindung zwischen China und Afghanistan, den unwegsamen Wakhiyr-Pass, zu planen, aber mit einer Umleitung südlich über Pakistan oder auch nördlich über Kirgisistan und/oder Tadschikistan und/oder Usbekistan dürfte mit - relativ! - geringerem Aufwand und Streckenneubau der Engpass umgangen werden können.
Mal nachgeschaut, da tut sich tatsächlich was auf der Nordumgehung, wobei die Spurweite offenbar seit Jahren Zankapfel ist:

https://novastan.org/de/kirgistan/russland-engagiert-sich-fuer-eisenbahnkorridor-china-kirgistan-usbekistan/

Die Transsibirische als direkteste Verbindung zwischen China und Europa existiert ja auch noch nach wie vor, hat aber neben der begrenzten Kapazität und der Nichtanbindung von allen Staaten südlich des Himalayas wohl für China den Hauptnachteil, dass es sich dadurch allzusehr in Abhängigkeit von Russland begeben würde, das jenseits aller punktuellen Kooperation immer auch größter imperialistischer Konkurrent auf dem Kontinent bleibt.
Von Rumänien aus bestünde im Falle eines Zerwürfnis Russland/China jedenfalls dann immer noch eine gangbare Alternativanbindung ans europäische Bahnnetz unter Umgehung Russlands.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.03.2022 18:19).

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