Der Satz John F. Kennedys als Lehre aus der Kuba-Krise ist auch nach nunmehr 60 Jahren immer noch richtig, nämlich "dass die Führer von Nuklearmächten sich nicht gegenseitig in die Lage bringen dürfen, dass es nur noch die Wahl zwischen Demütigung und Atomkrieg gibt."
Wenn Putin seinen genozidalen Angriffskrieg abbricht, dann ist das keine Demütigung, die ihm von außen zugefügt wurde, sondern ein rationaler und lobenswerter Schritt, auf den er stolz sein kann und sein eigenes Volk es ihm danken wird, dass er die besten und vielversprechendsten Millionen junger Russen endlich aufhört, durch den Fleischwolf zu drehen.
Wenn ich aus purem Übermut mit der nackten Faust gegen eine Betonwnd schlage und mir eine Schramme oder gar einen Bruch zuziehe, hat mich dann die Wand gedemütigt? Wohl kaum.
Also, Putin hat weiterhin alle Karten in der Hand, aus der Ukraine ohne Gesichtsverlust abzuziehen. er kann sogar ein Referendum abhalten und sein eigenes Volk befragen, ob sie weiter jahrelang für einen sinnlosen Angriff sterben wollen. Natürlich sind die RUssen nicht doof, die werden die Fortführung des Krieges natürlich mehrheitlich ablehnen. Dann hätte Putin auch keinerlei Gesichtsverlust zu befürchten.
Notfalls kann er ein paar Generäle und den Prigoschin exekutieren lassen als Sündenböcke, dann steht er noch besser da.
Also, die angebliche Demütigung Putins ist nur ein Scheinargument, ein Strohmann.