Viele kennen den berühmtesten Satz von von Clausewitz

Krieg ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln.

Desweiteren führt von Clausewitz aus, daß die Intensität des Krieges von der Größe des politischen Zwecks bestimmt sei. Man kann also mehr oder weniger am Frontverlauf die Größe des politischen Zwecks jeweils auf Seiten der Ukrainer & der Russen festmachen. Von Clausewitz hält fest, für einen erfolgreichen Verteidigungskrieg sei in etwa 1/3 der militärischen Stärke des Angreifers vonnöten & umgekehrt beim Angriffskrieg. Jetzt schreibt Herr Lieb zwar, die Überlegenheit der Russischen Kräfte sei gegeben, aber sie sind gewiß nicht 3x groß, wie die der Ukrainer. Gingen wir davon aus, die Russen seien in der Lage die eingesetzten Streitkräfte auf die 3fache Ukrainische Stärke zu bringen, so müßten wir festhalten, die Russen wollen das gar nicht, der politische Zweck scheint nicht groß genug dafür zu sein. Und umgekehrt. Wollte Selenskyj die Ostukraine & die Krim zurückerobern, müßte er die eingesetzten ukrainischen Kräfte auf die 3fache Stärke der Russischen Kräfte bringen. Sehen wir das? Nein. Anscheinend sind alle Beteiligten mit dem Status Quo zufrieden. Friedensverhandlungen finden nicht statt. Also scheint es, wie Herr Lieb konkret anspricht, auf die jeweilige ökonomische Ermattung hinauszulaufen. Auch scheinen die Russen, wie auch die Ukraine + der Westen, jeder von seinem Sieg überzeugt zu sein. Wenn wir hier in Betracht ziehen, daß EXXON im letzten Jahr der Outperformer war & nicht BigTech, dann sehe ich die Russen, zumindest was Europa angeht, vorne. Das kann natürlich jeder gerne anders sehen.