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  • B.Eckstein

mehr als 1000 Beiträge seit 05.03.2000

Immer diese pseudoreligiöse Wortwahl

"Mythos der nie kriegsmüden Ukraine ist heilig". Meine Güte, dramatischer geht's nicht mehr?

Mir fällt es immer schwer weiterzulesen, wenn schon am Anfang mit solch emotional aufgeladenen Unterstellungen begonnen wird. Die typische Übertreibung der Presse, um aufzufallen, so scheint mir.

Zum Inhalt: Die Ukraine befindet sich im Krieg. Es wurde am 26. März 2022 das Kriegsrecht verhängt. Jede/r weiss, warum. Kriegsrecht, wenn es um das Überleben eines Landes geht, funktioniert nunmal deutlich anders als normales Zivilrecht. Das gesteht sogar das Völkerrecht ein. Deshalb heisst es Kriegsrecht und wird nur in staatsbedrohenden Situationen verhängt.

Ich verstehe durchaus, dass ein angeblicher "Pazifist" (btw, wie passt da eigentlich der russische Überfall rein?) sowas nicht verstehen kann, weil er/sie es nicht verstehen will, weil es nicht in das heile Weitbild, das Herr Putin so gründlich zerstört hat, passt.

Offensichtlich hat sich bei den Grünen im Laufe der Jahrzehnte, eben nicht zuletzt Dank Putins Angriff auf die Ukraine, die Erkenntnis durchgesetzt, dass in einem Grossteil der Welt das Weltbild eines edlen friedensbewegten Pazifisten keine grössere Bedeutung zu haben scheint und nicht funktioniert. Und sie reagieren entsprechend.
Es war ja für diese Bewegten auch einfach. Das war der böse Hegemon USA, der mit steinen Atomwaffen für Abschreckung sorgte. Da konnte man sich schön hinter verstecken, selber nix vorbereiten für die eigene Verteidigung, aber trotzdem laut gegen die den bösen Hegemon schimpfen. Das war schön bequem.
Einige können von dem schön einfachen Weltbild böse USA/gutes Russland einfach nicht lassen. Doch das ist natürlich genau so falsch wie das Gegenteil. Auch die USA sind wahrlich nicht das edle Vorbild, für das sie sich selber (MAGA) halten. Doch Kritik an Russland darf man in bestimmten Kreisen ja heute nicht mehr äussern ohne gleich als Belizist beschimpft zu werden.

Es ist die Verbreitung dieser einfachen Weltbilder, die sich früher nur auf die Stammtische beschränkte, die unsere offene Diskussionskultur, an deren Ende immer ein Kompromis, bei dem jeder was bekam und jeder dem anderen Zugeständnisse machte, stand, schlicht zerstört.
Wenn das westliche Wertemodell einen wahren und guten Wert hatte, dann war es der von offenem Diskurs und Kompromis. Das hat uns immer von den klassischen Diktaturen unterschieden. Aber das scheint ja leider vorbei zu sein. :-(

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.06.2024 06:13).

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