Ich antworte mal auf den anderen und füge das hier ein, ums zusammenzuführen ;-)
alterworld schrieb am 10.01.2024 15:44:
Dann schau Dir mal historische russische Pracht- und Representanzarchitektur an, höre Dir klassische russische Musik an, schau Dir historische, russische Kunst an usw...
Und dann sag mir, dass Russland kulturell nicht zu Europa gehört.
Falls du gut Englisch verstehen solltest, schau dir ruhig mal das Vexler-Video an - genau das ist der Punkt in russischer Kunst, diese Frage und wie Vexler so schön sagt, das Ziel der Frage darf nicht sein, "fälschlicher Weise davon auszugehen, man hätte die Antwort gefunden, 'Ja, Russland ist ein europäisches Land' (Katharina die Große) oder 'Ja Russland ist kein europäisches Land' (Putin), sondern die Frage am Leben zu halten, denn wenn man glaubt, man hätte die Frage beantwortet, ist das ein Indiz dafür, dass man die Frage nicht ernst genug genommen hat". 😉
Und um das ganze von der Landfläche noch komplexer zu entfremden, ist die russische Literaturgröße, die bei den auf ihn folgenden russischen Autoren diese Frage aufwirft, auch noch in der Ukraine geboren, sein Geburtshaus ist ein Museum in der Ukraine. https://de.wikipedia.org/wiki/Gogol-Museum
Mal davon abgesehen, dass min. die Hälfte der europäischen Herrscherhäuser mit russischen verwandt sind und z.B. Katharina die Große* eine "Biodeutsche" war...
Naja, das war der "König von Indien" auch mal und der König von Indien hatte auch dafür gesorgt, dass Englisch die vereinende Sprache für die vielen, verschiedenen indischen Völker wurde. (was Narendra Modi rückgängig machen will)
Ach ja, laut russischer "Ursprungslegende" wurde Russland in Kiew gegründet... von Wikingern, weißt schon, die aus Skandinavien...
Ja, wobei dazu gesagt werden muss, dass der Mongolensturm von der Rus nicht viel übrig ließ und das, was wir so Russland nennen, erst mit Iwan dem Schrecklichen wieder entsteht und wahrschienlich genausoviel Mongolen- wie Germanenblut im Genpool hat. Die Waräger hatten eine Herrschaft in Kiew. Wieviel deren Nachfahren im Mix der Altostslawen dann ausmachen, ist schwer zu sagen, weil sich Germanen und Slawen ohnehin ähnlich in dem Mix ihrer Haplogruppen waren. Und beide waren auch immer gemixt (keine "reinrassigen Völker") Kulturgeschichtlich kann man vielleicht festhalten, dass russisch als slawische Sprache, anders als Finnisch und Ungarisch, eine indoeuropäische Sprache ist, aber "indoeuropäisch" wird von Nichtlinguisten auch manchmal falsch verstanden, denn darin steht "indo" für Indien, weil dieser gemeinsame Sprachast sich von Hindu bis Isländisch erstreckt. Man sollte villeicht europäoindische Sprachen sagen. ("indogermanisch" ist genauso geformt, es geht um "von Indien bis Island (germanisch)". Inder, Paschtunen, Iraner, Kurden und einige mehr sind aber keine Europäer, es sei denn, sie sind europäische Kurden in der Multifacettenidentität. Ein in Berlin gebohrener Kurde ist sicher Europäer. Deswegen, ja, ich kenne Lehrer, die mit den Zähnen knirschen würden, aber es ist komplizierter - aber gerade in niedrigeren Klassenstufen wollen die Didaktiker das die Schüler nicht zu sehr hören lassen, weil sie Angst haben, dass dann zu viele Leute aufhören, zuzuhören, und glauben, wie könnten das "eh nicht" lernen.
Reussen und Preussen waren immer schon in jeder Hinsicht, im Guten wie im Schlechten, eng miteinander verbunden.
Stimme ich zu und ist bei meiner ganz persönlichen Familiengeschichte und Wesensart auch interessant. Ich weiß, ich bin von meinem Empfinden wenigier "individualistisch" eingestellt, als der westliche Durchschnitt. Das könnte daran liegen, dass ich preußische Vorfahren habe, oder, dass ich in der DDR geboren bin, oder an beidem. Ich stelle mir tatsächlich in meinem echten Leben die Frage, ob meine preußische Identität mich vielleicht so stark von süd- und westdeutschen unterscheidet, dass ich die "deutsche Volkseinheit" in Frage stelle. Ich weiß nicht, ob ich das gerade hilfreich formuliert habe, klingt schlecht, aber ich glaube beispielsweise, dass eine eingewanderte irakische Kurdin, die deutsch als Zweitsprache ab 10 Jahren gelernt hat, mir kulturell nicht fremder ist, als ein Oberbayer. Aber vielleicht irre ich mich auch, weil ich mit dem Oberbayern "das Kalte Herz", "Hänsel und Gretel" und dann aber auch mit Dänen "Das Mädchen mit den Zündhölzern" teile.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.01.2024 16:47).