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Avatar von teutolith
  • teutolith

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2014

Gleichgesetzt

Natürlich hat jedes Land auch eigene Interessen, da macht Deutschland keine Ausnahme. Hier im Forum sollte das doch am allerbesten verstanden werden, schließlich wird man hier nicht müde zu betonen, daß es "auf internationaler Ebene keine Regeln und keine Moral gibt", daß Staaten "Interessen haben, keine Freunde", und so weiter.

Es gibt aber einen Unterschied zwischen dem Verhalten des Westens und dem Rußlands: Niemand im Westen macht Anstalten, seine Interessen mit Waffengewalt gegen die Ukrainer durchzusetzen. Ganz im Gegenteil, der Westen unterstützt die Ukrainer dabei, wenn auch in meinen Augen nicht in ausreichendem Maße, sich gegen den völkerrechtswidrigen Eroberungskrieg der Russen zur Wehr zu setzen. Erklärtes Ziel des Westens ist es, die Ukraine als souveräne Nation in den international anerkannten Grenzen zu erhalten.

Im krassen Gegensatz dazu hat Putin die Ukraine wiederholt als nicht existent bezeichnet, vom Kreml bezahlte Propagandisten fordern ununterbrochen die Auslöschung der ukrainischen Nation und Kultur. Die Russen wollen keinen Handel mit den Ukrainern treiben, sie wollen die ukrainischen Ressourcen schlicht und einfach rauben. So wie sie es mit dem Getreide bereits vorgeführt haben. Sie kündigen offen an, jeden zu vertreiben, gewaltsam umzuerziehen oder zu töten, der sich ihnen nicht unterordnen will.

Im Artikel wird gegen Ende das Interesse des Westens an den ukrainischen Bodenschätzen als "die wahren Beweggründe hinter den deutschen Milliardenhilfen" bezeichnet. Von den anderen Beweggründen, die weiter vorne im Artikel noch erwähnt werden, ist keine Rede mehr.

"Während der russische Imperialismus noch als abstrakte Bedrohung über Europa zu schweben scheint, hat der europäische doch schon konkrete Formen angenommen. Darüber, dass nicht nur US-amerikanische Vermögensverwalter und Banken, sondern auch der deutsche Mittelstand auf die Absatzmärkte im Osten schielt, hatte Telepolis bereits ausführlich berichtet."

Das "Schielen" auf Absatzmärkte wird hier kurzerhand auf dieselbe Ebene wie ein blutiger Angriffskrieg mit hunderttausenden von Toten gehoben. Beides Imperialismus, wobei der russische (in einer Zwischenüberschrift) in Anführungszeichen steht, der europäische dagegen nicht. Das ist meiner Meinung nach ein absolutes Unding und eine durch nichts zu rechtfertigende Verharmlosung der russischen Aggression.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.10.2024 09:24).

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