Was für eine Verdrehung der Fakten: der Westen ist kein Eroberer, sondern Russland. Der Westen hat ja nicht einmal eigene Truppen in der Ukraine. Es ist ein Unterschied, ob man Bodenschätze kauft bzw. sich an Abbau und Exploration beteiligt, oder ob man sie beschlagnahmt und ohne Entschädigung auf eigene Rechnung verkauft, so wie Russland das macht. Das ist der Unterschied zwischen Handel und Diebstahl. Juristisch betrachtet sogar Raub, weil es ja unter Gewaltanwendung stattfindet.
Handel verhindert Kriege. Im Gegensatz zu letzterem haben beide Seiten einen Vorteil davon und daran ist überhaupt nichts Anrüchiges. Denn beide Seiten behalten das Recht, auch Nein sagen zu können.
Ich bezweifle, dass wirtschaftliche Gründe die treibende Kraft hinter dem Ukrainekrieg sind. Hauptsächlich geht es wohl um Geopolitik und gekränkten Nationalismus. Russland hat einfach den nächsten logischen Schritt gemacht, um das russische Reich wieder herzustellen und hat seine Stärke dabei gewaltig überschätzt. Die als Staatsstreich geplante "Spezialoperation" eskaliert in einen extrem teuren und verlustreichen Dauerkrieg, der einen erheblichen Teil der russischen Wirtschaftskraft verbraucht. Und der Wiederaufbau kommt ja noch und wird zum großen Teil auf Russland gehen, egal ob es gewinnt oder verliert.
Krieg ist kein Geschäft. Es mag auch Wirtschaftskriege geben, aber tatsächlich gibt es kaum einen Grund, aus dem noch kein Krieg geführt wurde. Für den Verteidiger stellt sich die Frage nach Kriegsgrund und Kriegsziel ohnehin nicht. Die einseitige Suche nach ökonomischen Kriegsgründen weist dem Krieg eine Rationalität zu, die er nicht besitzt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.10.2024 11:23).