Bitschnipser schrieb am 05.10.2023 21:13:
Die Schlagzahl steigt ja nicht.
Die Russen werden ja ziemlich langsam zurückgedrängt.
Los ging's vor 1 1/2 Jahren mit ein paar Helmen, bis heute kamen schrittweise immer schlagkräftigere Waffensysteme in immer höherer Zahl in der Ukraine an. Mit der Folge, dass aus der russischen "Militäroperation" - nach Einschätzung aller Militärexperten ein kurzes wie schmutziges Abenteuer, das die Russen klar gewinnen würden - ein zähes und verlustreiches Ringen wurde und Russland sogar mit der Gefahr konfrontiert ist, auch die Krim und den Donbass zu verlieren. Es ist eindeutig: Russland wurde seit Kriegsbeginn vom Westen immer mehr unter Druck gesetzt. Recht so, kann man meinen, immerhin ist Russland ja der Aggressor und soll sich aus der Ukraine verpissen. Ob recht so oder nicht, ist im Hinblick auf eine mögliche atomare Eskalation aber nicht die Frage! Um diese Gefahr einschätzen zu können, muss man die Sache auch mal aus russischer Perspektive betrachten, auch wenn man die für schräg hält. Also machen wir das gerade mal:
Was wäre denn "Niederlage" überhaupt?
Die ukrainische Friedensformel - so selbstverständlich sie im Hinblick auf das Völkerrecht auch sein mag - würde für Russland bedeuten, dass all die vielen Opfer, die für den Krieg gebracht wurden, nicht nur sinnlos waren, sondern Russland in eine weitaus schlechtere Position gebracht haben als vor dem 22.02.2022. Selbstverständlich wäre das aus russischer Sicht eine saftige Niederlage.
Letztlich bleibt es sowieso abzuwarten, was dann geschieht.
Ne, abwarten ist ja leider nicht, weil außer Putin noch jemand den Krieg am Laufen hält: der Westen mit seinen Waffenlieferungen. Und über den nicht unerheblichen deutschen Anteil entscheidet dort, wo alle Macht vom Volke ausgeht, letztendlich die politische Stimmung im Land. Als maßgebliche Akteure des Krieges stehen wir in der Verantwortung und müssen uns Gedanken darüber machen, inwieweit wir auf eine Eskalation zusteuern.