Moin!
Also Info´s finde ich keine. Einen Musiker, einen Grimmepreisträger (2016/Szenenbild) und einen Autor von Allergien bei Kindern habe ich gefunden - mehr nicht.
Fände ich prima, wenn sich ein Autor zu erkennen gäbe. Macht der Peter Nowak ja auch.
Herr Lange hat wohl mehrere, bzw. viele Militärartikel, bei Telepolis veröffentlicht.
Awdijiwka... Kokerei... Der erste Satz liest sich, wie die Deutsche Wochenschau:
"Jetzt ist die AKHZ das letzte Bollwerk der ukrainischen Streitkräfte, das noch den Fall der Festung Awdijiwka verhindern kann. Der Industrieriese ist der Eckpfeiler der bedrohten Stadt, massiv befestigt, untertunnelt, gespickt mit Bunkern."
Kurz "Fester Platz Awdijiwka" und bei Eckpfeiler sehe ich immer die Schlagzeilen "Reshw, Eckpfeiler der Ostfront" "letztes Bollwerk"
Strategisch ist die Stadt mal unwichtig. Was sie wichtig macht, ist der "Zugriff" auf Donezk (Beschuss d. Ukrainer). Ja, es ist ein Hemmnis von Donezk aus, sonst nicht. Selbst der Terikon hat der ukrainischen Verteidigung nichts genützt. In wie weit er befestigt oder nicht befestigt war, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist, dass eine alte Militärweisheit sagt: "Wer die Höhe hat, beherrscht das Tal." Das war "Chemin des Dames" so und im Alpenkrieg, das wird auch immer so bleiben. Dieser Verlust ist taktisch schwerwiegend und bringt grosse Nachteile für die Ukrainer: Man sieht nicht mehr zu Feind und erkennt Annäherungen schwerer - JA, es gibt Drohnen... Es gibt aber auch EloKa. Den Berg hätten die Ukrainer besser versucht "zu behalten"
Ich schrieb schon in Oft in Beiträgen, dass man den Russen nicht unterschätzen darf. In der "Westpresse" wird immer von "Überragenden Erfolgen" gesprochen, so, dass die Ereignisse in Awdijiwka plötzlich SEHR überraschend waren. Nein, für mich nicht, denn der ukrainische Generalstab hatte es in den letzten Monaten vehement gemeldet und wiiederholt! Nur der Schwerpunkt war nicht klar. Da ist das zusammenziehen der Kräfte nahe Awdijiwka klar nicht erkannt worden.
Zu
Schwere Verluste der russischen Armee
Die 6 Mal schwere Verluste:
1. Ukraineinvasion aus dem Norden (Kiew, Tschernihiw, Sumy)
2. Gewässerübergang Bilohoriwka
3. Besetzte Gebiete westl. des Oskil
4. Besetzte Gebiete west. Dnjepr (Mikolaiw)
5. Wuhledar
6. Nord- u. Südflanke Awdijiwka
Ich bringe mal einen Vergleich:
1941 nach der Doppelschlacht um Wjasma und Briansk (Verluste siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelschlacht_bei_Wjasma_und_Brjansk) und dem Kessel von Smolensk (siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kesselschlacht_bei_Smolensk), war man im OKW einhellig der Meinung, dass der Bolschewik kaputt sei und keine Reserven mehr hat - DAS war die Entscheidungsgrundlage zur "Entscheidenden Schlacht", des Angriffs auf Moskau https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Moskau - Ausgang sollte hinlänglich bekannt sein.
Hunderte gepanzerte Fahrzeuge bot die russische Seite auf, Hunderte Panzerfahrzeuge sind offensichtlich zerstört oder außer Gefecht gesetzt worden.
Kann der Russe sich leisten! Während er nach 3 Monaten "Militärische Spezialoperation" nur Rückschläge hatte und er sich nicht kampflos zurückzieht, hat er -im Gegensatz zu uns Wessis- auf Kriegsproduktion umgestellt.
Der Russe hat 145 Mio EW und die Ukraine nur 40 Mio. EW, da ist noch Luft nach oben... und der Russe wird das, genau wie bei Napoleon 1812 und dem 1. und 2. WK machen: Den Gegner mit der Masse zermürben. Woher ich diese "Weisheit" habe? Weder von Putin, noch von Gerrasimov, noch von Schoigu oder Prigoschin: KTB von den Korps und Divisionen der Ostfront. Ab Sommer 43 liest man überall das gleiche: Artillerie, Luftangriffe, Menschen und Panzer. Das einzige was der Russe in seiner in den Genen liegenden Verteidigungsstrategie nicht machen kann, ist das "ausnutzen von Raum" - Den Gegner tief ins Land kommen lassen und verschleissen.
Das sehe ich anders:
Doch anders als die ukrainische hat die russische Armee bei hohen Verlusten zuletzt taktische Erfolge erzielt: Während das ukrainische Militär in der lang ersehnten Frühlingsoffensive lediglich Felder und kleine Dörfer erobern konnte und an keiner Stelle in der Lage war, auch nur die erste der drei Verteidigungslinien zu durchbrechen, rücken russische Streitkräfte gefährlich nahe an die Nachschublinie von Awdijiwka heran
Südlich Orichiw haben die Ukrainer durchaus Taktische Erfolge vorzuweisen, jedoch keine Strategischen. Das Besetzen von Tokmak wäre ein (kleiner) strategischer Sieg gewesen Siehe hier: 1. https://de.wikipedia.org/wiki/Taktik_(Milit%C3%A4r) und 2.
https://de.wikipedia.org/wiki/Strategie_(Milit%C3%A4r)
Die Russen setzen auf ihre bewährte Strategie der Masse, darin besteht auch der Unterschied zwischen dem westl. und russ. Kriegsgerät: Bei uns Klasse statt Masse und beim Russen Masse statt Klasse. Erinnern sie sich an Medwedjew´s Aussage (ich glaube, es war von ihm) zum liefern von Leopard? Für einen Leopard benutzen wir 10 T72, wenn 4 übrig bleiben, killen die nächten 10 einen anderen Leopard.
Halbkessel? Hab ich noch nie irgendwo in Militärbüchern gelesen... m. E. eine Presseerfindung.
Die größte Gefahr für den Nachschub über die einzig verbliebene Straße O0542 wäre die ATGM (Anti Tank Guided Missle), eine Weiterentwicklung der Panzerfaust. Wie die Panzerfaust wird die ATGM oft schultergestützt aus einem Starterrohr verschossen.
Nee, die Russen haben auch Konkurs und Methis - das sind sag ich mal - östliche "Derviate" von TOW und MILAN.
Probleme der ukrainischen Verteidigung
Zur Stabilisierung der Lage haben die ukrainischen Streitkräfte bereits Reserven von anderen Frontabschnitten abgezogen und in die Schlacht geworfen, Beobachter sprechen von mehreren Brigaden.
Ich bleibe dabei:
Bei Orichiw und Bachmut hat man die Kräfte (siehe Fall Blau als geschichtliche Referenz https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Blau zersplittert. Dann kommt dazu, dass die Ukrainer -aus meiner Sicht- nicht in der Lage sind den "Kampf der verbundenen Waffen" so zu führen, wie wir das im Westen tun. Das grosse Problem ist aber der "Westen". Der nur tröpfchenweise Material liefert. Die Panzer hätten früher kommen müssen, ebenso wie die F16 und ATACMS. Auch Taurus wäre prima um die Kertschbrücke zu zerstören um so den Nachschub -im besten Fall- zu unterbinden, mindestens erheblich zu stören.
Man hat -so meine Meinung- die Ukrainer im agieren schlechter gestellt.
Aber loben will ich die Ukrainer dennoch: Schwarzes Meer. Da haben die Ukrainer einen Strategischen Sieg eingefahren. Könnten sie jetzt noch die U-Boot mit den Balistischen Raketen bekämpfen, wäre es Top im Hinblick auf den kommenden Winter.
Die Russen machen weiter. Komme es was wolle. Ich bin auch der Meinung, dass das was derzeit in Nahost abgeht, mit einem Abnicken von Moskau und Bejing einhergeht. Für Putler sind die USA aus der Gleichung Ukraine raus (sollte die Unterstützung wirklich wegfallen - Westeuropa kann da GAR nichts kompensieren, höchstens auf die eigene Besetzung warten) und für Xi´s Zugriff auf Taiwan... wären die USA teilweise gebunden... Schon jetzt kann man von Zypern trockenen Fusses bis Ägypten, über die anwesenden Schiffe, gehen. USA, Türkei, England, Kanada, China... da ist was los in der mittleren Badewanne an Europas Südstrand!
Wer ist Lars Lange? Militärhistoriker? Ehemaliger BS bei der Bundeswehr?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.11.2023 15:23).