"...Die Anerkennung dieses breiteren Kontextes setzt nicht voraus, dass man Russlands 'Militäroperation' gutheißt, aber sie impliziert die Anerkennung, dass auch die Ukraine für die Geschehnisse verantwortlich ist..."
Es muss wohl selbst in einem kritischen Artikel zur herrschenden Anti-Russland-Propaganda immer wieder einmal erwähnt werden, dass Russland der (böse) Angreifer ist. Formal stimmt das - aber was wäre passiert, hätten die russischen Truppen nicht die Grenze zwischen verdecktem und offenem Krieg überschritten? Der Krieg innerhalb der Ukraine zwischen den "Separatisten" und der Kiewer Armee wäre fortgesetzt worden. Bis schließlich die ukrainischen Truppen ihrerseits soweit aufgerüstet wären, dass sie selbst in die Offensive gegen die östlichen Oblaste hätten gehen können. Und dann mit der vollen Unterstützung der USA und der EU! Spätestens mit einem "Sieg" dieser Kräfte würde Moskau entsprechend reagieren.
Die Position des Angreifers ist mit einer solchen Sicht nicht mehr so eindeutig festzumachen. Dieser Aspekt des Konfliktes wird selbst von vielen Friedensfreunden nicht ausreichend beleuchtet. Lieber geht man in die einseitige Falle des russischen Angreifers.