chrygel schrieb am 31.03.2023 17:48:
PippiLangstrumpf schrieb am 31.03.2023 17:40:
chrygel schrieb am 31.03.2023 17:31:
PippiLangstrumpf schrieb am 31.03.2023 10:24:
oldman123 schrieb am 31.03.2023 08:06:
Ist es wirklich so, wie im Artikel dargestellt, dass nur Russland Interessen an Moldawien hat? Wenn es um Konfliktherde, auch in Europa, geht, gehören Einmischungen der USA und NATO-Länder zum Standard, und im besonderen seit 15 Jahren wenn es um Russland geht.
Es geht aber nicht um Russland, sondern um Moldau.
Und wie kommt man als kleines armes osteuropäisches Land zu Geld und Unterstützung? Richtig, man proklamiert, dass man sich von Russland bedroht fühlt. Hat ja bei Estland, Lettland und Litauen auch funktioniert. Ist man aber in der NATO und EU kann es mit Finanzen außer die unbedingt geregelten Gelder zum Wirtschaftsaufbau schnell vorbei sein und arm bleiben oder ärmer werden wie Rumänien, Bulgarien und auch Griechenland.
In jedem dieser Länder ist nach dem EU-Beitritt der Wohlstand gewachsen.
Moldau ist ein europäisches Land. Qua Geographie ist es dadurch ein Kandidat für Mitgliedschaft in der EU und auch der NATO, wenn es denn gewollt ist, die Kriterien der Aufnahme erfüllt sind und alle Länder zustimmen. Dass eine Zustimmung mitunter nicht trivial ist, sieht man ja gerade an der Aufnahme Finnlands und Schwedens in die NATO.
Relativ zur Sowjetunion mag der Wohlstand in Osteuropa gewachsen sein. Im Vergleich zum Westen sind sie aber nach wie vor weit abgeschlagen:
Darin bildet Bulgarien aktuell das Schlusslicht im Euroraum mit 31.9% des GDP im EU Durchschnitt. Deutschland liegt im Vergleich bei 133.4%.
Rumänien 38.9%
Kroatien 45.4%
Polen 46.4%
Ungarn 48.8%
Griechenland 52.6% ...Spitzenreiter Luxemburg (347.6%) vor Irland (261.8%) und Dänemark (177.3%)
Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/cache/digpub/keyfigures/Und ja, wenn die EU ihren unseligen Kurs weiter durchzieht, dann folgt auf die wirtschaftliche Expansion, die militärische Absicherung durch die NATO, um die folgende Extraktion zu schützen.
Ob den Menschen vor Ort damit gedient ist, sei dahingestellt.
Nach einem EU-Beitritt regnet es auch nicht plötzlich Manna oder Fabriken vom Himmel. Kein Land wird in der Sekunde nach dem Beitritt auf einmal wohlhabender als zuvor.
Das ist ein Prozess, der Jahrzehnte dauern kann und er dauert um so länger, je niedriger das Ausgangsniveau war.
Es sind bereits 20 Jahre vergangen und wenn sich die Wirtschaftspolitik nicht ändert, werden auch in den kommenden Jahren die Länder Osteuropas weiter ausbluten.
Osteuropa bräuchte eigene Märkte für seine Produkte und gleichzeitig einen Schutz vor unregulierten Importen aus den entwickelten EU-Ländern. Es bräuchte also mehrere Wirtschaftszonen innerhalb der EU für Länder mit unterschiedlichen Ausgangsbedingungen. Das wurde ja bereits im Zuge der Euro-Krise diskutiert, aber leider wieder verworfen.
Ich weiß nicht, was du mit Ausbluten meinst. Die Länder holen den Abstand, den es während der Ostblockzeit gegenüber Westeuropa gab, doch auf. Dass Menschen dort nicht mehr eingesperrt sind, sondern ggf. auch in anderen Ländern ihr Glück versuchen können, ist eine Errungenschaft.