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Avatar von marenghi
  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Re: Für die USA lohnt sich ein langer Krieg

Pearphidae schrieb am 18.08.2023 19:23:

Woher wollen Sie das wissen? Bisher wurde die Ukraine nicht schnell in der Weise unterstützt, wie es für die jeweilige Situation erforderlich gewesen wäre, um die Russen schnell und effizient zu schlagen.

Nur direkt mitkämpfende NATO-Truppen könnten das erreichen, wenn überhaupt. Ansonsten ist es denke ich einhellige Meinung aller Experten, dass die ukrain. Armee mit keiner sonstigen Unterstützung die Russen "schnell und effizient" in einer Situation schlagen kann.
Das hat man auch bei jeder bisherigen "game changer" Waffe gemerkt, dass in der Realität es eben Ausbildungszeiten, überhaupt genügend Personal, und Zahl der Waffen braucht, und sowieso keine technisch so überlegen ist, dass sie den Krieg entscheidet.

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Dem kann ich mich nur anschließen. Tatsächlich würden bei einem schnellen Sieg zu viele Russen überleben, die dann erneut angreifen könnten, sobald sie mit dem Lecken ihrer Wunden fertig sind. Es ist für die Ukrainer nachhaltiger, langsam zu siegen und die Zeit zu nutzen, möglichst viele Angreifer zu eliminieren.

Das ist wohl der Gedanke von einigen Militärs. Das Problem dabei für die Ukrainer ist, dass sie von der Masse her langfristig vom Personal nicht mithalten können.

Mein Problem dabei ist, dass ich die Opferzahl für diesen probabilistischen Nutzen zu hoch finde. (Und ums gleich vorweg zu nehmen: Nein, das ist nicht alleine Entscheidung der Ukraine, weil unser Handeln in diesem Krieg Folgen hat, die wir verantworten müssen. Diese Verantwortung können wir nicht einfach abschieben. Wir können - wie du das machst - zu dem Schluss kommen, dieses Strategie zu unterstützen. Oder wie ich, das nicht zu tun. Aber Ignorieren kann man diese Entscheidung nicht.)

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Ergänzung: "In diesem Jahr." Natürlich werden die Ukrainer auch Melitopol befreien - wenn nicht dieses, dann eben nächstes Jahr.

Das haben Pläne so an sich: In den seltensten Fällen gelingt die 1:1-Umsetzung. Putin musste sein ursprüngliches Kriegsziel die gesame Ukraine einzunehmen auch den Umständen anpassen und begnügt sich jetzt mit mit dem Südosten.

Wie oben; wenn selbst Optimismus vrebreitende Experten nun eher von Abnützungsschlacht sprechen, vom Stellungskrieg, der nur dazu da ist, eine - oder beide - Seiten aufgrund hoher Verluste zu Verhandlungen zu bewegen, sehen diese das eher als unrealistisch.

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Für Frieden in der Ukraine müssen sich die Russen entweder freiwillig zurückziehen oder ihren unfreiwilligen Rückzug durch das Blut sehr sehr vieler ihrer Kameraden antreten.

...was wie geschrieben dann auch sehr viel Blut auf seiten der Ukraine bedeutet.

Da ich das für ein falsches Dilemma halte (bei einer so komplexen Situation sollte man grundsätzlich davon ausgehen, mehr als zwei Möglichkeiten zu haben und Verengungen auf ein schwarz-weiß entweder-oder-Schema als verengte Sichtweise oder gewollte self-fulfilling prophecy identifizieren) ...braucht man mMn zum Glück nicht darauf setzen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.08.2023 09:49).

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