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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Wären Sie mit dem Wissen von heute...

Wenn Sie im Frühjahr 2022 entschieden gegen Friedensverhandlungen gewesen waren, dann nehmen Sie sich bitte einmal ein paar Minuten, um sich folgende Frage zu stellen:

Wären Sie mit dem Wissen von heute, was in Istanbul tatsächlich möglich gewesen ist (und was Sie damals selbstverständlich nicht wissen konnten), für Friedensverhandlungen gewesen und hätten darauf gedrängt, dass der Westen alles in seiner Macht Stehende unternehmen sollte, um die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, damit das Töten aufhört und das Leben von Abertausenden Menschen gerettet wird, die in dem von Russland begonnen Krieg jeden Tag zum Opfer zu fallen drohen?

Ich habe mir gründlich durchgelesen was damals aushandelt wurde. Ein Kernpunkt, einer an dem das Abkommen dann auch scheiterte, waren vertragliche Garantien durch Drittstaaten (also dem Westen) die Ukraine im Fall eines erneuten russischen Angriffs militärisch zu unterstützen. Es steht explizit im Text des Memorandums das Ratifizierung durch die Parlamente der Garantiestaaten eine erforderliche Bedingung ist.

Hätte ich damals mit diesem Wissen darauf gedrängt das der Westen, also in meinem Fall Deutschland, ein solches Abkommen ratifiziert und damit zusichert im Ernstfall deutsche Soldaten für die Ukraine sterben zu lassen?

NEIN. Ich war damals nicht bereit für die Ukraine zu sterben und ich bin es heute nicht.

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