Nazideutschland hat auch immer die kommende Wende im Kriegsgeschehen, durch den Einsatz von Wunderwaffen, beschworen. Wie viele haben daran geglaubt und sind noch als Kinder im Volkssturm verreckt.
Aber es geht nicht darum, ob man mit neuen Panzern "sonundso", wenn es denn genug sind, und dann noch Flugzeugen, natürlich modernen, und natürlich Munition, aber natürlich ohne direkt einzugreifen, die Russen wieder verdrängen kann, - natürlich könnte man das, mit der Gefahr der unkontrollierten Ausweitung des Krieges- sondern darum, abzuschätzen, bis wohin Aufwand und Nutzen in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen und ab wann nicht mehr.
Dazu muss man sich natürlich über die Ziele der Akteure im Klaren sein, also worin der Nutzen jeweils überhaupt besteht.
Unsere aktuellen deutschen Politiker labern immer nur von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten oder von Mädchenschulen oder vom Brunnenbohren, als Ziele und den USA zu dienen als Methode. In den USA gibts - und gab es schon immer - da schon deutlichere Töne, was denn deren Ziele sind, nämlich geostrategische. (Und schon Egon Bahr sagte gegenüber Schülern: "In der internationalen Politik geht es nicht um Demokratie und Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.")
Deutsche Politiker haben offensichtlich keine eigenen rationalen Ziele, außer den USA besonders gut zu dienen. Da hilft es dann, sich (angesichtes der großen Probleme in Deutschland und Europa) gegenüber der eigenen Bevölkerung moraltriefend zu präsentieren.
Nur leider scheint ja der Aufwand (für die Entscheider), die ursprünglichen geostrategischen Ziele der USA zu erreichen, inzwischen zu hoch zu sein. Ggf. kommt auch die Einsicht, dass der eingeschlagene Weg - weil man Russland eben nicht so einfach ruinieren konnte - eher kontraproduktiv zu den ursprünglichen Zielen ist.
Jedenfalls ist der Ukraine, zumidest was das NATO-Treffen in Vilnius betrifft, der vereinfachte Zutritt zur NATO offensichtlich verwehrt und auch künftig mit erheblichen Problemen belastet, wenn man zumindest den aktuellen Äußerungen Bidens da glaubt.
Wenn nun aber die Ukraine vielleicht langfristig nicht in die NATO aufgenommen wird, dann hätte der ganze Krieg nicht stattfinden müssen, weil die jahrelange zentrale Forderung Russlands, Ukraine nicht in die NATO, auch einfacher - ggf. mit anderen Zugeständnissen - hätte erfüllt werden können. 100.000e Tote, immense materielle (und Klima-) Schäden, hunderte Miliarden verschwendeter finanzieller Ressourcen usw.