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Avatar von schmusi
  • schmusi

248 Beiträge seit 05.07.2016

Re: Bitte meine genannten Vorraussetzugen beachten

Und ebenso haben die Entscheider in der Ukraine jetzt genug Informationen um zu wissen, was die Ziele Russlands sind und daher auch wissen können, dass ein Verhandlungsfrieden mit Russland nicht möglich ist.

Welche Fakten gibt es, die beweisen, dass Putin vorhatte, die Ukraine aus imperialistischen Gründen zu überfallen? Eine Rede, in der er über die Nicht-Staatlichkeit der Ukraine sinniert? Ist das Alles? Das ist noch lange keine Erklärung, einen Überfall auf die Ukraine aus imperialistischen Gründen durchführen zu wollen. Das ist lediglich fantasiereich hinein-interpretiert.
Weitaus mehr und solidere Fakten gibt es, die zeigen, dass Putin die Ukraine angegriffen hat, weil er die Sicherheit Russlands potentiell bedroht sah:

-Jeder Präsident Russlands hat gesagt, dass die Ukraine eine Rote Linie ist

-die Vorgeschichte der NATO-OST-Erweiterung und die US-Ambitionen auf die Ukraine, die im US-finanzierten Putsch gipfelten, sind eine historische Tatsache

-Putin hat zunächst verhandelt (Minsk I +II), was keinen Sinn macht, wenn er einen Überfall vorgehabt hätte, da er zu dem Zeitpunkt eine militärisch schwächere Ukraine hätte angreifen können und ihr durch die Verhandlungen Zeit für die Aufrüstung gegeben hat.

-Putin startete die Invasion der Ukraine mit einer sehr geringen Anzahl an Soldaten, was keinen Sinn macht, wenn man vorhat, das ganze Land zu unterwerfen. Es macht Sinn, wenn man dem Westen lediglich zeigen will, dass man es ernst meint, in der Hoffnung, dass die Gegenseite zur Vernunft kommt

- Putin hat nicht die militärischen Möglichkeiten Russlands ausgeschöpft, es gab z.B. kein Flächenbombardement. Stattdessen war und ist in Kiew der normale Alltag weitergegangen. Das macht keinen Sinn, wenn man die totale Unterwerfung der Ukraine vorhat.

-US-amerikanische Studien (RAND) sagen aus, dass Russland nicht aus imperialistischen Gründen militärisch aktiv wird, sondern nur dann, wenn es seine Sicherheit bedroht sieht

-die historische Parallele zur Kubakrise zeigt, dass das Handeln Russlands keine Ausnahme und nicht extrem ist sondern dass sich jede relevante Macht bei Bedrohungssituationen in unmittelbarer Nachbarschaft so verhalten würde

-der ukrainische Sicherheitsberater sagte vor dem Krieg, dass nicht Russland, sondern die Ukraine diesen Krieg will (bzw. braucht), um in die NATO zu gelangen, Russland hätte die Ukraine, seinen Worten nach, ohnehin wirtschaftlich irgendwann geschluckt

Ah. Gegen eine Atommacht ist nur die Unterwerfung möglich? Wieso hatte das damals Nordvietnam niemand gesagt?

Nordvietnam liegt aber nicht in der Nachbarschaft der USA und ist für den Fortbestand der USA bedeutungslos.
Die USA konnten sich also zurückziehen, weil Nordvietnam für sie keine existenzielle Bedeutung hat und es die Investitionen in Menschenleben und Geld nicht länger gelohnt hat.
Die militärische und wirtschaftlich existentielle Bedeutung des direkten Nachbarn Ukraine für Russland wurde hingegen von Russland mehrfach betont und ist hinlänglich bekannt.

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