Puerto Rico ist Teil der USA, aber kein Bundesstaat. Die Insel ist ein vom US-Kongress bestätigtes Überseegebiet (und ein Freistaat) mit eigener Verfassung. Auf der Insel gilt das amerikanische Bundesrecht, Währung ist der US-Dollar und Puerto Ricaner sind amerikanische Staatsbürger; sie besitzen jedoch kein Stimmrecht bei den Präsidentschaftswahlen und entsenden keine stimmberechtigten Vertreter in den Kongress. Puerto Ricos Wirtschaft ist in den vergangenen zwanzig Jahren jedoch kaum gewachsen und das Pro-Kopf-Einkommen ist inflationsbereinigt zwischen 2004 und 2020 rund 12% gesunken. Weil viele Puerto Ricaner aufs Festland übersiedeln, schrumpft die Bevölkerung. Schon 2015 war Puerto Rico bankrott, also noch bevor die zerstörerischen Hurrikane Maria (2017) und Fiona (2022) über die Insel zogen. Diese Naturkatastrophen verschärften die Folgen des schweren wirtschaftlichen Missmanagements, das vor allem dem Wechselspiel zwischen US-Bundespolitik und einheimischer Politik geschuldet ist. Die offizielle Erwerbsquote im Jahr 2015 lag bei nur 40% (im Vergleich zu 62% in den USA insgesamt). Der politische Status des Gebiets gegenüber den USA ist nicht eindeutig festgelegt. Zu Ihrer Frage "Haben wir noch irgendwas bei der Hand, was nicht weit über 100 Jahre zurück liegt?" Bei allen Betrachtungen sollte man diese Ereignisse nicht außer Acht lassen.