hdwinkel schrieb am 31.05.2024 19:21:
tzefix schrieb am 31.05.2024 19:08:
Nach russischer Sicht ist die Krim russisches Staatsgebiet.
Damit greift die Ukraine längst mit westlichen Waffen russisches Gebiet an.Die Ukraine hat ebenfalls längst mit EIGENEN Waffen bereits auf russisches Gebiet Angriffe geführt. Ob das von Putin so wie vom Westen interpretiert wird, ist sehr unwahrscheinlich. Er lässt zumindest in seiner Propaganda keinen Zweifel, dass Russland angeblich gegen die Nato kämpft. Und ich persönlich gehe davon aus, dass er seiner eigenen Propaganda glaubt.
Hier irren Sie sich. Selbstverständlich weiß Putin, dass mit westlichen Waffen bereits auf (nach russischer Ansicht) russisches Gebiet geschossen wird.
Das ist aber nicht der Punkt.
Er weiß jetzt auch, dass dem Westen Putins Reaktion egal ist, denn der Westen überschreitet ja jetzt auch aus seiner eigenen Sicht diese Linie.
Putin konnte bis jetzt damit argumentieren, dass der Westen die neuen Grenzverhältnisse halt nicht anerkennt und gar nicht Russland meint. Nun weiß er und alle Russen, dass dem Westen auch die ursprünglichen Grenzverhältnisse egal sind und ganz sicher Russland gemeint ist.
Sie erkennen den Unterschied?
Wenn Putin also so "schlau" ist, dann erkennt er aber auch, dass dem Westen nicht daran gelegen ist, Russland zu erobern oder zu zerstören. Die Grenzübertretung geschieht um stattfindende russische Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine abzuwehren. Und die atomare Abschreckung Russlands zielt eben darauf, Eroberungs- oder Vernichtungsangriffe zu ahnden.
Letztendlich liegt es aber nicht an Fakten oder der Realität. Es liegt alleine daran, wie Putin die Realität interpretiert. Und das tut er maximal opportunistisch, auch jederzeit bereit der Realität per "false-flag-Operationen" nachzuhelfen.
Genaugenommen scheut der Westen den Zerfall Russlands. Falls sich dieses Reich in Einzelstaaten auflöst, wird es viele neue Unruheherde geben und der Verbleib der Atomwaffen wird unkontrollierbar.