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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Rohstoffe sind nur ein kleiner Teil des Kriegsgrunds

Kanickel schrieb am 08.07.2024 15:12:

Nix NATO. Russland sieht Rohstoffe, die es erobern kann, also werden sie erobert:

https://www.n-tv.de/politik/Der-Krieg-gegen-die-Ukraine-ist-fuer-Russland-ein-Kampf-um-Rohstoffe-article25032685.html

Der Artikel sieht Lithium als wichtigsten Bodenschatz, aber da gibt es viel zu viele andere Lagerstätten, als dass das wirklich den Wert haben könnte, den der Artikel ihm zuschreibt.
Und Europa übers Lithium in den Würgegriff zu kriegen ist wegen dieser anderen Lagerstätten eine völlig alberne Idee.

Indirekt spielt es natürlich schon eine Rolle: Es sind Ressourcen, die Putin Unterstützern zur gefälligen Ausbeutung überlassen kann, und er kann sie entziehen, wenn die Unterstützer ihn enttäuschen.
Aber das ginge eigentlich auch schon mit den Ressourcen, die Putin in Russland bereits kontrolliert.

Die russischen Oligarchen, so untergeordnet ihre Rolle mittlerweile auch ist, werden allerdings diese potenziellen Gewinne als Motiv haben, wenn sie Putin den Krieg als glorreiche Gelegenheit und nationale Aufgabe und Lithiumwürgegriff und wasnichtalles ausmalen.
Ist einer der Faktoren, die den Krieg befördern.

Wo der Artikel Recht hat, ist, das Unterstützung von den Chinesen möglicherweise durch die Rohstoffvorkommen motiviert ist und dass man da aufpassen muss.

Aber das mit den 26 Billionen Dollar Gesamtwert, das da im Artikel vorgerechnet wird, ist eine Milchmädchenrechnung. Es erfordert einen Haufen Investitionen, das alles auch zu heben, und insbesondere erfordert es Zeit und in dieser Zeit verlässliche Rahmenbedingungen.
Ich denke, Russland wird feststellen, dass diese Ressourcen so lange brauchen, dass sie als Kompensation für die wirtschaftlichen Verluste des Kriegs fast irrelevant sein werden.

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