Gorbatschow bekannte 2014 gegenüber der russischen Zeitung „Kommersant“, dass das Thema ‚Nato-Expansion‘ in der Zeit von 1989 bis 1990 nie Gegenstand von Diskussionen war. Dass der Warschauer Pakt bald aufgelöst werden würde (01.07.1991), konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand vorhersehen.
Dafür konnte man aber etwa in Foreign Affairs seitenlange Artikel über das „Problem“ von superbilligem russischem Gas in Pipelines nach Europa lesen, was für die USA eine extreme Wettbewerbsverzerrung darstellte.
2015 strengte deshalb Polen - als engster Verbündeter der USA in Europa - einen Antimonopol-Prozess gegen Gaszprom und dessen Bau von Nord Stream 2 an Polen vorbei an. Zunächst musste Gazprom 6,5 Milliarden Euro Strafe zahlen, sowie ebenfalls die am Bau beteiligten Firmen Engie Energy, Uniper, OMV, Shell und Wintershall 52 Millionen Euro Strafe.
Der Streit begann mit einem Fusionsantrag dieser sechs Unternehmen, darunter Gazprom, die den Bau und den Betrieb von Nord Stream 2 vermarkten wollten. Der polnische Verbraucher- und Wettbewerbsschutz war mit dieser Fusion aber nicht einverstanden und klagte.
Unterdessen wurde Nord Stream 2 weitergebaut und war 2020 zum größten Teil fertig gestellt, als ein von Gazprom angerufenes Berufungsgericht die Klage Polens zurückwies und Polen anwies, die 6,5 Milliarden Euro an Gazprom zurückzuzahlen.
2022 wurden insgesamt 4 Gaspiplines von Nord Stream 1 und 2 gesprengt.