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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Kurswechsel ja - aber in welche Richtung?

Dass es bei der Ukraine-Politik der USA nach der Wahl von Donald Trump einen Kurswechsel geben wird ist sehr wahrscheinlich.

Im Moment sind aber die Zeichen nicht klar, in welche Richtung dieser Kurswechsel gehen wird: Ziel dürfte sein, dass der "heiße Krieg" in der Ukraine enden soll. Putin scheint sich dessen ziemlich sicher zu sein, denn er versucht vor dem Regierungswechsel in den USA wohl nochmal, alles an Soldaten zusammenzukratzen und heizt damit den "heißen Krieg" eher weiter an um soviel Land wie möglich mitnehmen zu können.

Was das für die Ukraine bedeutet, ist aber nicht klar: Zwar zieht sie sich in einer (verglichen mit dem Kriegsverlauf von vor einem Jahr) wachsender Geschwindigkeit zurück, aber gleichzeitig gibt es Stimmen in der Ukraine, dass der Regierungswechsel in Washington endlich die Hängepartie beseitigen würde, die Biden mit seinen eher zaghaften Waffenlieferungen geschaffen hat.

Selbst wenn die Kampfhandlungen in der Ukraine erst einmal einem Waffenstillstand weichen sollten, dann würde der vermutlich nur durch Druck der Amerikaner zustandekommen. Russland wird aber so schnell nicht von seinen politischen Zielen abrücken, das Resultat wird dann sein dass sich die Europäer, die mit einem Ende der Kampfhandlungen auf wiedererstarkte wirtschaftliche Beziehungen zu Russland setzen wohl von den Amerikanern enttäuscht würden: Zwar dürfte Russland vorläufig seine Forderung durchgesetzt sehen, dass die Ukraine (nach wie vor) nicht in die NATO darf, die Amerikaner werden aber den Daumen drauf behalten dass die Sanktionen gegen Russland so lange weiter in Kraft bleiben, bis Russland bei den Gebietsforderungen mindestens weitgehend nachgibt. Das kann dann dauern...

Amerika hat der Ukraine-Krieg bisher nicht geschadet. Er hat Amerika nur Geld gekostet, Trump dürfte das aber stärker aus der Sicht eines Investors sehen denn aus der Sicht Bidens, für den die Auswirkungen des Kriegs auf die Sicherheit Amerikas bedeutender waren: Ganz aufgeben will Trump das Investment nicht, er will aber verhindern, dass das ausgegebene Geld nachher seinen und Amerikas Interessen schadet. Wie er das anstellen will wissen wir im Moment noch nicht, wir werden es denke ich in den nächsten ca. 6 Monaten sehen.

Die Gefahr besteht aber auch, dass ein Versuch Trumps, den Krieg mit der Androhung größerer Waffengewalt (entweder auf Seiten der Ukraine oder gar durch die Amerikaner selbst) tatsächlich zu einer Ausweitung des Konflikts führt.

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