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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: Da die USA nie ...

JohnGeorge24 schrieb am 15.11.2024 13:33:

Macht Sinn, aber Machtprojektion muss sein.

Nein, warum? Zu welchem Zweck?
Deutschland ist 50 Jahre lang sehr gut ohne Machtprojektion gefahren.

Wie dann? Selbst wenn man immer klar macht, dass man selbst nicht eingreifen wird, muss man Geschäftspartnern schon mal gegen Begehrlichkeiten anderer beistehen.

Das Problem ist, dass man dann sofort im eigenen Land Politiker hat, die das auch offensiv nutzen wollen.
Und die Schäden daraus, all das zerschlagene Porzellan und die direkten und die Folgekosten: Meiner Meinung nach ist es das nicht Wert.

Massive Waffenlieferungen ohne Begrenzung? Und die Transportwege schützt wer? Sollen wir den Suezkanal als Beispiel nehmen? Also, Ägypten und Saudi Arabien sorgen dann für frei Durchfahrt und kümmern sich um die Houthis? Wir liefern die Waffen dazu, die verbraucht werden? Fänd ich sehr sinnvoll !!

Eigentlich auch das nicht.
Der Suezkanal ist gar nicht entscheidend. Der Seeweg ist so spuckebillig, dass es fast egal ist, ob die Ware dort oder eine Woche länger um Südafrika herum unterwegs ist.
Dass man den Seeweg offenhält, ist im Interesse der Reedereien. Nicht im Interesse der Staaten oder der Konsumenten.
Der Zugang zu den Ölquellen wär wichtiger, aber das Thema erledigt sich ja gerade sowieso.
Und sonst? Mineralien gibt es alle aus mehr als einer Region, das kann man dem Markt überlassen: Wenn der bisherige Monopollieferant die Exporte behindert, kommen die Bergbauunternehmen ganz schnell dahin, dass sie das Zeug anderswo auch ausbuddeln können. Kostet dann vielleicht mehr, aber die Monopollieferanten können über diesen etwas höheren Preis auch nicht hinausgehen, ohne ihr Monopol zu verlieren -> genau sowas ist Markt.

Der einzige Grund für Out of Area ist, dass ein Nachbarland bedrohlich wird, oder - wie gerade Russland in der Ukraine - auf die EU vorrücken und dort ebenfalls Bedrohung entfalten will.
Dafür reicht eine Verteidigungsarmee aber ohnehin. Verlegung ins Nachbarland zur Unterstützung gegen einen Aggressor ist vom Völkerrecht gedeckt und logistisch unproblematisch; Expeditionskorps haben immer das Problem, dass man mit begrenzten Kräften und unter logistischen Schwierigkeiten handeln muss, und das ist weder militärisch noch zum Erreichen von spezifischen Zielen sinnvoll.

Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass es gar nicht wünschenswert wäre, in der Welt auch noch die EU mit weltpolitischen Hegemonialansprüchen auftreten zu lassen.

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