D.S. schrieb am 20.09.2024 23:02:
Nun, ab dieser Stelle kann der Grundtenor des Artikels bereits erahnt werden. Die meisten westlichen Narrative wurden brav bedient: "Krieg gegen die Ukraine", "kontrollieren nichtmal das annektierte Gebiet", "in nur drei Tagen einen schnellen und einfachen Sieg" ....
Klar, ist Framing.
Stimmt allerdings alles.
Und ist schon relevant, um die Artikelthese zu untermauern, dass die russsischen Kriegsanstrengungen von einer weiteren Mobilisierung hätten profitieren können, und nichts davon hat stattgefunden.
Ja das ukrainische Militär schlägt sich tapfer mit Hilfe von westlichen Geheimdienstinformationen, Waffen und mehreren 100 Mrd. Eur/Usd.
Richtig.
Wobei "mehrere 100 Mrd. EUR/USD" ein bisschen mehr nahelegt, als tatsächlich bisher geflossen ist, es waren insgesamt nur ungefähr 200 Mrd.
"Nur" meine ich Ernst. Für die allgemeine Aufrüstung in den NATO-Staaten ist ein Mehrfaches dieses Betrags ausgegeben worden.
Böse Zungen würden behaupten, Russland führe einen Krieg gegen den kollektiven Westen.
Oh, Russland selber behauptet das.
Dazu muss man keine böse Zunge sein.
Die Frage ist eher, ob der kollektive Westen einen Krieg gegen Russland führt.
Das geht dann nach dem Radio-Eriwan-Muster: Im Prinzip ja, aber...
In Anbetracht der nie dagewesenen Anstrengung seitens der Verbündeten ist Russland nicht nur nicht im Rückzug, sondern kann nicht einmal aufgehalten werden.
Mittlerweile sind durchaus etliche Verbände von der Donbas-Front bei Kursk aufgetaucht, da gibt es geolokalisiertes Videomaterial.
Und die Offensive im Donbas ist wieder auf Schneckentempo zurück.
Das mit dem Aufhalten funktioniert durchaus.
Mit etwas mehr Unterstützung wäre es aber tatsächlich gar nicht erst soweit gekommen, dass die Russen überhaupt vorrücken.
Der - vom Westen verhinderte - schnelle und einfache Sieg der Russen, entpupt sich als einziger Strohalm der ukrainischen Erfolge.
Die in den Medien pompös aufbereitete Einnahme von, für den Kriegsverlauf völlig irrelevanten Feldern in Kursk als "typisch kühnen Schachzug der Ukrainer" darzustellen, kann demnach nur als ein Armutszeugnis der westlichen Bemühungen gewertet werden.
Ach nö, nicht schon wieder Kleinreden.
Die Ukrainer sind im Bewegungskrieg besser, die Russen im Stellungskrieg.
Im Donbas ist Stellungskrieg. In Kursk hat die Ukraine die Möglichkeit zu Bewegungskrieg und sackt jede Menge Land und Gefangene ein. Das Einzige, was dabei ungut sein könnte, sind zu hohe Verluste bei den Ukrainern, aber in der Richtung gibt es bisher keine Anzeichen, eher im Gegenteil: Gefangene kann man nur machen, wenn die Gegenseite in eine hoffnungslose Lage geraten ist, und bei hohen Verlusten kommt es in der Regel gar nicht erst dazu.
Die Ukrainer scheinen da mittlerweile ein paar tausend Russen hier, ein paar tausend Russen da gefangengenommen zu haben, auf Dauer läppert sich das.
Und dann berichten die ukrainischen Berichterstatter von allerlei Kesseln, die gerade geschlossen werden. Ob die wirklich funktionieren oder nicht, bleibt abzuwarten, aber an den Donbas-Front haben sie davon ja nicht mal geträumt.