Guckstu schrieb am 14.04.2024 12:31:
Kamikater2 schrieb am 14.04.2024 12:08:
Die ukraine hat über die Hälfte der russischen Produktion angegriffen.
Doch so viel.
Das ist doch kein "langsames gesundes verringern" der Ölexporte von Russland, sondern wenn die Angriffe richtig Schaden gemacht haben wird Russland Benzin etc. importieren statt exportieren müssen damit es nicht knapp wird.
Die Russen behaupten zumindest in etlichen Fällen, dass die Schäden begrenzt waren und rasch repariert werden können.
Ich weiß, dass sowas im Grundsatz auch der normale Fall ist. Es braucht schon viel Pech bzw. Glück, eine Anlage mit einem einzigen Angriff komplett zu zerstören.Und tatsächlich wurde ja schon ein Exportverbot verhängt und Kazachstan dazu aufgegordert eine taktische Benzinreserve aufzubauen an der sich Russland im Zweifelsfall bedienen kann.
Soweit ich weiß, wurde das Benzin schon vor den Angriffen knapp. Ich weiß aber nicht, wie das einzuordnen ist.
Benzin ist ja auch nur ein einziges Erdölprodukt. Nur Benzin ist eine andere Kategorie als Exportverbot für alles.
Klar der Westen will sich von Russland lösen, das ändert aber nicht den weltweiten Gesamtbedarf und wenn einer der größten Exporteure ausfällt wird das auf dem Wwltmarkt schon spürbar.
Die Frage ist halt ob es a) dauerhafte Schäden sind und das jetzt jahrelang so weiter geht oder ob Russland wieder in nem Monat wieder voll exportiert und b) ob beispielsweise OPEC ihre Produktion erhöhen und somit die Lücke auf dem Weltmarkt schließen.
Ich denke, die OPEC kann das recht problemlos füllen. Die drosseln ja alle ihre Produktion, um die Preise nicht in den Keller zu treiben, und werden froh sein, wenn sie mehr exportieren können.
Andererseits: Wenn jetzt die IEA besorgt reagiert, kann es sein, dass die OPEC doch viel weniger Förderreserven hat, als die OPEC-Länder behaupten. Mindestens Saudi-Arabien hat ja aufgehört, die Zahlen zu veröffentlichen, aus denen man auf die saudische Ölreserve schließen kann - trau, schau, wem.Was die Dauerhaftigkeit angeht: Anlagen sind viel besser reparierbar, als die Leute immer meinen. Die Erfahrung aus WK2 sagt, dass die Bombenangriffe der Alliierten eher wenig effektiv waren und es mehrfache massenhafte Abwürfe gebraucht hat, um ein Fabrikgelände irreparabel zu zerstören.
Ich würde folgendes erwarten:
Viel mehr als die jetzt getroffenen Raffinerien wird die Ukraine nicht angreifen, denn ein Gutteil der russischen Raffinerien dürfte zu weit weg sein.
Die Russen werden etliches an Luftabwehr von woanders abziehen und zum Schutz der Raffinerien abstellen und reparieren. Das wird der Ukraine mehr Möglichkeiten zu Angriffen an der Front geben, wenn schon nichts anderes.
Außerdem werden sie alle Raffinerien auf Maximallast betreiben, um die Ausfälle zu kompensieren.
Die Ukraine wird weiter angreifen. Das wird auch weiter Schäden machen, aber die Effektivität wird abnehmen.
Jo über die Hälfte der Raffineriekapazitär reicht ja auch vollkommen wenn man angreift und es ist ja auch vollkommen unrealistisch das jemals irgendwas im Osten Russlands angegriffen wird in diesem Krieg.
Ich stimme zu, das wird die Russen vor allem dazu zwingen Luftabwehr fürs Hinterland abzuziehen und die Front zu entspannen. Dauerhafte Schäden (Also welche die halbes Jahr+ zu reparieren dauern) sind eher nicht zu erwarten und es wird wie so oft in diesem Krieg bald wieder eine Verschiebung auf andere Ziele geben, so wie ja beispielsweise schon öfters mit der Schwarzmeerflotte, Flugzeugfabriken, Trockendocks, Kerschbrücke, Eisenbahn etc. etc.