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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

hdwinkel schrieb am 16.06.2024 21:00:

Pearphidae schrieb am 16.06.2024 20:05:

Mich würde an der Stelle z.B. interessieren, wie man das bisherige Verhalten Putins ignorieren und glauben kann, man könne ihm vertrauen. Nun kann man behaupten, der Westen sei seinerseits keineswegs vertrauenswürdig - allerdings fragt man sich dann schon, warum Millionen Flüchtlinge der Welt alle in den demokratischen Westen streben, aber kaum jemand ein autokratisches östliches Land anvisiert. Die Wahl des Ziellandes hat schließlich etwas mit Hoffnung und Vertrauen in eine bessere Zukunft zu tun. "Der Westen" scheint mit seinem Misstrauen Russland gegenüber nicht alleine dazustehen, auch wenn einige Regierungen des globalen Südens aus diplomatishen Gründen nicht offen aussprechen, was sie wirklich denken.

Wie sehen Sie das?

Unsere westliche Demokratie hat Schwächen, aber allein mit dem ersten tatsächlich garantierten Artikel unseres GG, nach dem die Würde des Menschen unantastbar ist, lohnt es sich hier zu leben.
Putin ist ein Kriegsverbrecher und man kann ihm genauso vertrauen wie anderen imperialen Staatsführern, nämlich gar nicht. Und ignorieren wird niemand, was der so tut und entscheidet.
Nur spielen Befindlichkeiten in der internationalen Politik eine eher untergeordnete Rolle, denn da geht es um handfeste Interessen.
Sie kennen ja sicher die Aussage von Egon Bahr dazu.
Deshalb ist es ja so wichtig, zu kontrollierbaren Verbindlichkeiten zu kommen, auch wenn es schwer ist.

Welche "Befindlichkeiten" sind gemeint , die in der internationalen Politik "eine eher untergeordnete Rolle" spielen sollten? Was soll wem untergeordnet werden?

Meines Erachtens ist es keine "Befindlichkeit", Putin als Verbrecher zu misstrauen. Es ist ein grundlegendes Hindernis für Verhandlungen zu daraus resultierenden verbindlichen Vereinbarungen. Diese Verbindlichkeiten bedürfen nicht nur der Kontrolle, sondern besonders bei Partnern denen nicht zu trauen ist, auch einem Druckmittel als "Motivation" zur Einhaltung vereinbarter Regelungen.

Das einige Druckmittel dem sich Putin politisch beugt ist militärische Stärke. Die muss er zu spüren bekommen - denn aktuell glaubt er sie nicht -, um sich in die Bestimmungen eines Vertrags verlässlilch zu fügen. So leidvoll es für alle Beteiligten auch sein mag: Um Putins mörderische Willkür zu stoppen und zu Vereinbarungen kommen zu können, führt kein anderer Weg daran vorbei, als ihn militärisch zu besiegen.

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