Die Diskussion in den Medien ist irreführend: Es geht beileibe nicht um Langstreckenraketen.
Die hatte die Ukraine selbst, hat sie aber vor ca. 30 Jahren eingemottet / verschrottet (Abkommen bei dem sie auch auf Atomwaffen verzichtet hat).
Es ging um die Ziele von Kurzstreckenraketen und -marschflugkörper die weiter als nur einige Dutzend Kilometer von der Front entfernt in Russland lagen, mittlerweile aber nicht mehr dort sind - weil die Ukraine nach dem Verbot, diese Waffen mit Hilfe von ATACMs + Co. anzugreifen mit etlichen Monaten Verzögerung eigene Waffen so weit hatte, diese Ziele vernichten zu können und damit auch einige Flugplätze erwischt hat.
Wie der Autor schreibt hat Russland darauf mit einem (erneuten) Zurückverlegen dieser Waffensysteme (Su-Jagdbomber + die dazugehörigen Gleitbomben) reagiert, so dass diese jetzt vermutlich 250+ km von der Front entfernt sind. Noch in der Reichweite von Kurzstreckenraketen, aber weit genug weg dass sowohl die Lockerung der westlichen Lieferanten als auch die Reichweite der ukrainischen Waffen nicht darüber hinaus reicht.
Generell muss der Westen sich langsam mal etwas anderes einfallen lassen. Die Sanktionen sind nicht so wirksam, wie er sich das vorstellt, andererseits sind die westlichen Waffenlieferungen nicht so hilfreich, wie man sich das erhofft hat. Entweder geht man geht noch stärker auf Konfrontationskurs mit Russland oder man stellt Russland Bedingungen vor, unter denen man zur Lockerung der Sanktionen bereit wäre. Ob Russland dann darauf eingeht, wäre eine andere Sache - aber man steht dann zumindest mit einem Argument da und kann sagen: Wir haben Vorschläge gemacht, Russland will aber nicht darauf eingehen - deshalb entscheiden wir uns jetzt für diese oder jene Strategie.