Dr. John D. Zoidberg schrieb am 16.10.2024 16:15:
Dann wird Russland weiterhin keinen NATO Staat ankratzen. Wenn das nämlich keine rote Linie wäre, hätten die Estland, Lettland etc. schon lange überrollen können und wollen - viel leichter und viel mehr als die Ukraine. Siehe auch Georgien, Tschetschenien, usw. usf., was haben die gemeinsam? Die sind nicht in der NATO. Aber gut, kann man mal vergessen, die haben ja, im Gegensatz zur Ukraine, keinen interessiert.
Wie geht es für Russland weiter? Man hatte vorher die Wirtschaftskraft von Italien, aber die Lager voller Armeezeugs und haufenweise Leute. Die Lager sind geleert, es fehlt eine ganze Generation, Putin muss den Aufbau von vier Oblasten stemmen, wenn er an der Macht bleiben will. Der Krieg hat die Inflation im Land befördert, wenn die Zahlungen aus Rücklagen an den Militärkomplex (Produktion und Personal) versiegen, wird das wirtschaftlich sehr spürbar. Die Kriegs-Ökonomie hat die Reserven aufgefressen, man wird auf Jahre nur noch verhalten mit ihm handeln (aber man wird handeln, weil es alles nur ums Geld geht ...). Gelegentlich wird er mal wieder 'nen Panzer oder 'ne Rakete präsentieren, wir wissen aber alle dass das Zeug wie Armata mehr Smoke and Mirrors ist. Die Leute, die brabbeln, dass der in drei Jahren mit einer riesigen Armee voller High Tech wie Dschingis Kahn durch Europa rollen wird, haben meines Erachtens schlicht Lack gesoffen. Der hat nach der Nummer bis ans Lebensende genug Probleme im eigenen Land.
Vielleicht will er die Probleme im eigenen Land ja auch mit außenpolitischen Erfolgen übertünchen. Wäre ja jetzt nichts neues. Und sie gehen davon aus dass Russland rational handelt.
Alternativszenario:
Schritt 1: Russische Minderheit wird in Lettland ganz böse behandelt.
Schritt 2: Massiver Angriff mit konventionellen Truppen
Schritt 3: Drohung mit der Atombombe
Und mal ehrlich, wollen wir für die Freiheit von Lettland den atomaren Weltuntergang riskieren? Eben.