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  • Prager Münzkonsortium

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2022

Erkennbar ist bereits jetzt die typische Entwicklung in einem Abnützungskrieg

Offenkundig haben wir es mit einem Abnützungskrieg zu tun. Der Angreifer hat es aufgrund Fehleinschätzung der gegnerischen Stärke, Überheblichkeit und Unfähigkeit nicht geschafft, seine Ziele zu erreichen. Eine Mobilisierung seiner Kräfte blieb bislang aus, auch weil das Regime eine solche zu Recht fürchtet. Daher kämpfte Russland nach einem rasanten Start seit Monaten extrem langsam.
Ein langer Abnützungskrieg wird von demjenigen gewonnen, der wirtschaftlich stärker ist. Alleine für sich genommen wäre das natürlich Russland, das ein etwa 10 faches BIP hat und eine dreimal größere Bevölkerung.
Aber diese Betrachtung wäre naiv. Man muss berücksichtigen, dass die Ukraine inzwischen in großem Maße vom mehr als 20x wirtschaftlich und militärisch stärkeren Westen mit Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfe unterstützt wird. Diese Waffenlieferungen enthalten nicht nur unmoderne Waffen auf dem Niveau der russischen (ehemalige Sowjetbestände) ein, sondern schließen auch technologisch deutlich überlegene Waffen ein - Himars, PzH 2000. Was sich allerdings im weiteren Verlauf ändern wird - z.B. 100 PzH 2000...-, da schlicht die ehemaligen Bestände "verbraucht" sind.

Die Verlustziffern der beiden Seiten sind nicht überprüfbar. Man kann aber beiderseits von mehreren zehntausend Toten ausgehen. Wobei sich das Verhältnis der militärischen Verluste durch die steigende modernität der Ukrainischen Bewaffnung, immer weiter zuungunsten Russlands entwickeln dürfte. Die zivilen Opfer durch sinnfreie Terrorangriffe sind hier irrelevant, steigern im Gegenteil erfahrungsgemäß den Widerstandswillen bzw. erhöhen die Bindung an die jeweilige Regierung.

Da der Westen sich bislang irrationalerweise weigert, dem Krieg ein schnelles Ende zu setzen, indem Waffen in ausreichender Stückzahl und Art (Panzer, Jets,..) geliefert werden, wird sich der Krieg mit entsprechend Opfern auf beiden Seiten weiter hinziehen. Ein Sieg Russlands, worin auch immer dieser in der Wahnwelt der russischen Regierung bestehen mag, ist jedoch unwahrscheinlich. Die tumbe Hoffnung Russlands, der Westen würde wegen wirtschaftlicher Probleme die Unterstützung abbrechen ist reine Illusion. Schon jetzt sinken Gas- und Ölpreise (übrigens nette Gewinne eingefahren) und dass die schon seit Jahren gefahrenen Destabilisierungskampagnen jetzt kurzfristig Erfolg haben würden, entspringt einer Traumwelt (wie die riesiger Sozialproteste).
Sollte Russland den Irrweg weitergehen und gar einen offiziellen Krieg erklären, würde sich nichts ändern - man müsste Ausbilden, Waffen produzieren etc., wobei man gegenüber den Ressourcen und der Technologie des Westens immer im Nachteil bliebe, für den eine Ausweitung der Lieferungen einfach wäre. Die Verlustverhältnisse würden sich aufgrund dessen weiter zuungunsten Russlands verschieben (modernere Waffen Ukraine).

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