Regenwetter schrieb am 08.01.2024 13:16:
Wenn Sie sich die Änderung der politischen Positionen von Putin, die von seiner Bundestagsrede, übrigens auf deutsch, 2001 über seinen Auftritt bei der Sicherheitskonferenz 2007 zum Jetztzustand betrachten, war es ein langer Weg. Ich erinnere mich auf seine, aus damaliger Machtlosigkeit, erfolgten Kommentare zum um Russland aufgebauten Raketenschirm (Verteidigung vor iranischen Raketen, mit im Baltikum aufgestellten Raketen). Ob die westeuropäischen Länder Bauern, sagen wir eher Vasallen, der USA sind dürfte eine interessante Frage sein, die aus vielen Blickwinkeln, auf jeden Fall dem wirtschaftlichen, dem militärischen und dem ideologischen, zu betrachten zu betrachten ist.
Was die Zukunft einer Politik bringt ist schwer vorauszusagen. Es ist eben Zukunft. Aber Bangemachen ist ebenso wie Sorglosigkeit ein schlechter Ratgeber.
Ja, es war ein langer Weg, wobei äußerst fraglich ist, ob Putins Antrittsrede jemals komplett ernst gemeint war, da 1. alles, was er heute an Authoritarismus umgesetzt wird zwar einerseits seinen damaligen Lippenbekenntnissen diametral widerspricht, andererseits aber absolut in Einklang mit "KGB-Herrschaft ohne Ideologie als Selbstzweck" steht. 2. fängt seine Herrschaft in Tschetschenien blutig an, sie installiert dort aus pragmatischen Gründen ein Terrorregime eines Islamisten, der seinen Sohn anspornt, russische Gefangene zu treten, weil sie Ungläubige seien:
https://www.theguardian.com/world/2023/dec/31/chechen-warlord-applauds-teenage-sons-violence-as-he-grooms-dynasty-for-power?ref=upstract.com
Und neben dem lässt er ja nicht erst seit kurzem Regimekritiker in Schauprozessen verurteilen oder beauftragt Morde an ehemaligen Weggenossen im Ausland. Das muss halt alles auch mitberücksichtigt werden und nich teinfach NUR seine Antrittsrede, seine Lippenbekenntnisse und sein "Der Tschetschenienkrieg ist vorbei", das er irgendwas um 2003 oder so den Anti-Autokratie-Protesten in Berlin entgegenhielt. Einerseits wirft ihr allem, das irgendjemand aus "dem Westen" sagt, vor, Lüge zu sein, andererseits soll jedes frühere Lippenbekenntnis von Putin die reine Wahrheit gewesen sein. Putin benimmt sich wie ein Mafiapate, das ist seine Lösung zu den Problemen der 90er, wenn überall Mafien sind, so glaubt er, müsse der Staat einfach nur die mächtigste Mafia sein und dann ist gut. Dann ist aber nicht gut, weil man dann nur, weil man Angst hat, dass irgendwo Truppen statrioniert werden könnten, vorausschießt und die Ukraine zerbombt. Mit dieser "Logik" müsste die NATO ja auf der Stelle Südossetien zerbomben, wo russische Truppen seit 16 Jahren da sind - tut sie komischerweise nicht.
Erghänzend, falls Englischkenntnisse vorhanden:
https://www.youtube.com/watch?v=9SUjqIvVZHY
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.01.2024 19:11).