Weder die Bombardierung Jugoslawiens durch die NATO noch die Luftangriffe auf die Energieversorgung der Ukraine haben einen militärischen Sinn.
Es geht in beiden Fällen darum, die Bevölkerung leiden zu lassen um die Regierung unter Druck zu setzen. Nur um es gleich klarzustellen: Ich finde das in beiden Fällen falsch.
Da enden die Parallelen aber auch schon.
Was sollte erreicht werden?
In Jugoslawien ging es genau um einen Punkt: Milosevic sollte den Friedensvertrag von Rambouillet unterschreiben und war dazu mehrfach ultimativ aufgefordert worden. Als er unterschrieben hatte endeten die Angriffe sofort.
In der Ukraine hat Russland keine klaren Ansagen gemacht, unter welchen Bedingungen die Angriffe eingestellt werden würden. Außer natürlich die Ukraine kapituliert - sie hat praktisch keine Wahl als weiterzukämpfen oder unterzugehen.
Die NATO hat das Mittel der Luftangriffe gewählt, weil sie nicht mit Bodentruppen angreifen wollte. Niemand wollte Serbien erobern. Serbien ist bis heute ein souveräner Staat, kein Bundesstaat der USWA und nicht Mitglied der NATO.
Russland hat zuerst massiv mit Bodentruppen angegriffen mit dem erklärten Ziel die Ukraine (oder zumindest große Teile davon) in das russische Imperium zurückzuholen. Erst als das schiefging hat es mit den Angriffen gegen Strom-, Wasser-, und Wärmeversorgung angefangen. Die Auswirkungen sind ungleich schlimmer, weil sie direkt mit dem Beginn des Winters gestartet wurden - man muss davon ausgehen, dass das kein Zufall ist. Die Bombardements der NATO waren dagegen im Frühjahr und Sommer.