Wie immer - sagen Umfragen mehr über die Denke der „Umfrager“ als über den eigentlichen Gegenstand der Umfrage aus.
Die Frage nach der „Kriegsunterstützung“ in Russland ist ein typisches Beispiel dafür. Selbstverständlich ist eine „Mehrheit der Russen für einen baldigen Friedensschluss“ das ist beinah eine Tautologie. Aber wenn sie nach den Bedingungen für einen solchen Friedensschluss fragen, erhalten sie ein völlig anderes Bild - da setzt man selbstverständlich voraus, dass die vier „Abtrünnigen“ Regionen als vollständig zur Russischen Förderation zugehörig anerkannt werden.
Die eigentliche Bruchlinie in Russland im Verhältnis zum Krieg - ist nicht etwa Krieg oder nicht Krieg - sondern „Krieg wie einen Krieg führen, statt einer nebulösen Militäroperation“ vs. „sein lassen“‘. Und „sein lassen“ nicht etwa, weil man das Ziel grundsätzlich für falsch hält - sondern weil man es mit der bisherigen Inkonsequenz ernsthaft vermasselt.
Eine weitere große Bruchlinie, und end mit der ersteren zusammenhängend, besteht zu den russischen Oligarchen - die meisten (nicht alle) sind geradezu verhasst. Ganz besonders stehen sie in dem Verdacht, dass die bisher „halbherzige“ Kriegsführung ihren geschäftlichen Interessen geschuldet ist - da ist man in Russland inzwischen sehr empfindlich.
Und was das Lewada Zentrum angeht - das ist eine vom Westen finanzierte Propagandaschleuder - unter Anderem mit Heinrich-Böll- und Friedrich-Naumann-Stiftung verquickt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.12.2022 17:14).