Verhandlungslösung, als Stichwort.
Ich hörte bei Maischberger den Militärexperten Masala. Dem Sinn nach äußerte er sich wie folgt:
Es war schon immer klar, dass dieser Krieg am Verhandlungstisch endet.
Jetzt kenne ich nicht jedes Wort, was jeder Verteidungsexperte je gesagt hat. Mir ist nur etwas anderes aufgefallen. Am Anfang des Krieges hörte ich mehrmals Johannes Varwick, der zu Verhandlungslösungen ermunterte. Ich erinnere mich an eine Talk-Show in der er, wohl eher als rhetorische Frage, formulierte: Wie soll ich meinen Studenten erkläre wie der Krieg zu Ende geht? Sehr schön dazu war die Antwort von Omid Nouripour, dem Sinn nach: Wenn Russland die Grenzen von 1991 akzeptiert und sich hinter diese Grenzen zurückgezogen hat. Vielleicht noch mit dem Hinweis auf Selenskys Friedensformel, die anzuerkennen ist.
So wie ich im Augenblick die Medienäußerungen wahrnehme wäre ich in 3 Wochen nicht mehr überrascht, wenn ASZ, RK, TH etc. betonen, wie sehr ihnen immer der Verhandlungsfrieden am Herzen gelegen hätte. Schaun wir mal.
Dieser Krieg wird hoffentlich bald zu Ende gehen. Jeder Krieg ging zu Ende. Mit zu Ende gehen meine ich nicht das Ende des Tötens, sondern ein ernsthaftes Auseinandersetzen mit den Gründen des Krieges und die Schaffung von Strukturen um ein erneutes Ausbrechen zu erschweren. Deutschland als Mittelmacht kann nur Interesse haben starke internationale Strukturen, auch gegen die Interesselage des Hegemons, zu entwickeln, die friedenszwingend sind. Bei Bertha von Suttner nachlesen könnte Inspirationsquelle sein.
Schön wird es dann sein, zu schauen, wie die Einzelnen sich in Widerspruch zu ihren vormaligen Aussagen bringen werden.
Im Teenager - Alter lernte ich Zuhause wie die "glühenden Demokraten" und "Völkerverständigungsapostel" der damaligen Zeit keine 20 Jahre zuvor stolzgeschwellte Parteigenossen in Amt und Würden gewesen waren. Was werde ich meinen Enkeln zu diesem Krieg weitergeben können? Und wie werden sie mein Erleben und Bewerten einordnen. Interessante Zeiten die nächsten Jahre.