wa schrieb am 06.08.2024 18:34:
Kommen wir zu den Risiken: wie leicht man ein AKW zu einer "dirty bomb" machen kann, hat Tschernobyl bereits eindruecklich gezeigt.
Nicht ein beliebiges AKW. Die meisten dürften eher wie Fukushima ausgehen: Landkreis kontaminiert.
Tschernobyl war wegen des Graphitfeuers so übel. Das hat genügend Hitze und Rauch entwickelt, dass Fallout bis in hohe Luftströmungen geraten ist und nach Europa transportiert wurde.
Ich nehme, dass man auch in Saporischschja schwere Stoerfaelle gezielt herbeifuehren koennte. Aber vielleicht geht das auch ein paar Nummern kleiner, ohne dabei halb Europa zu kontaminieren, aber dennoch die Reaktoren schwer genug zu beschaedigen, dass an eine Wiederinbetriebnahme nicht zu denken ist.
Das ist ganz einfach: eine minimale Richtladung an der Reaktorwand.
Muss nicht mal stark genug sein, um die Wand zu durchlöchern, Verbiegen reicht schon.
Oder eine Handgranate in den Reaktorbehälter. Du kannst das Innenleben nicht zerstörungsfrei austauschen, wenn der Reaktor mal in Betrieb war, dafür ist kein Kernreaktor ausgelegt. Du kannst keinen Menschen reinschicken wegen der Reststrahlung, und selbst Roboter halten nicht sehr lange durch, weil die Elektronik kaputtgeht - siehst du ja in Fukushima.
Die Russen hatten sehr viel Zeit, um sich zu ueberlegen, was sie machen wollen, wenn eine Rueckeroberung von Saporischschja droht. Mit einer Uebernahme zu warten, bis diese friedlich und in gegenseitigem Einverstaendnis erfolgen kann, scheint mir der einzige fuer die Ukraine gangbare Weg zu sein.
Sowieso.
Aber die Russen werden Saporischja wahrscheinlich sabotieren, bevor sie abziehen.
Und sei es aus reiner Frackigkeit.