KainTrinkwasser schrieb am 06.08.2024 18:23:
Kanickel schrieb am 06.08.2024 16:20:
burnouter schrieb am 06.08.2024 15:05:
Diese mit viel Gefallenen und Verwundeten und auch wertvollem Material erkauften Quadratkilometer
Diesen Halbsatz sollte man eine zeitlang auf sich wirken lassen. Die "Gefallenen" und "Verwundeten" stehen allein, das "Material" aber ist "wertvoll". Das ist mal eine echt krasse Gewichtung.
Der Autor beschreibt die militärische Spezialoperation in der Ukraine größtenteils aus der propagierten Sichtweise des Kremls. Vor diesem Hintergrund macht diese Formulierung durchaus Sinn.
Man könnte aber auch ein wenig positiver argumentieren und annehmen, dass menschliche Verluste per se wertvoll sind, weshalb beim Material eigens darauf verwiesen wird.
Also kein böses russenfreundliches Abwägen von wet ware und hard ware.
Ich würde das nicht als "russenfreundlich" oder "russenfeindlich" werten, bzw. ganz nüchtern wertfrei sehen. Der Westen hat, wie Putin stets betont, andere Werte als Russland. Bei uns im Westen hat das Leben des individuellen Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Dieses Wertesystem gibt Kriegen eine spezielle Dynamik. Insbesondere gegen einen Gegner mit einem anderen Wertesystem, bei dem das individuelle Leben weniger wichtig ist und das Kollektiv, bzw. die Nation als ganzes höher gewertet wird.
Wenn man dann mit der Sichtweise eines Landes wie Russland konfrontiert wird, dann sollte man deren Wertesystem im Hinterkopf behalten.