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  • Regenwetter

570 Beiträge seit 29.04.2023

Eine vielleicht zynische Überlegung, bei der das Lustigmachen fehlt

Was kann ich beobachten:
Die Frühjahrs/Sommeroffensive der Ukraine ist gescheitert. Gesteckte, auch immer abgeminderte, militärische Ziele konnte die Ukraine in der Region Saporischschja nicht erreichen. Sowohl das anfängliche Ziel eines Durchstosses bis zum Schwarzen Meer als auch das "Ersatzziel" durch Fernwaffen die "Hoheit" über Straßen und Gebiete zu haben sind gescheitert. Die "Brückenköpfe" und der Ort Robotyne könnten mehr Presigeobjekte als für den Kriegsausgang entscheidene Schauplätze sein. Schauen wir mal.
Der Kampf um die Städte Bachmut/Artemiwsk und nun Awdijiwka erscheint aus der Zeit gefallen. Wochen- monatelang wird um einen Klecks auf der Landkarte gekämpft. Ein Zermürbungskrieg wie im I. WK. Dieser Zermürbungskrieg wird auf beiden Seiten viele Toten produzieren. Was an Nachrichten dazu vorhanden ist ist in meinen Augen so manipuliert, dass ich lieber keiner Zahl traue, als mir auf Grund einer Zahl versuche ein Bild zu machen. Beim Aufgreifen der Äußerungen von Merkel/Poroschenko gehe ich davon aus, dass die Ukraine die Zeit nach Minsk nutzte die Städte festungsmäßig auszubauen. Die Ukraine hatte dafür rd. 7 Jahre Zeit. Russland hatte rd. 1 Jahr Zeit seine Stellungen zu bauen - und auch diese waren in der Sommeroffensive nicht zu nehmen. Wie tief die Verteidigungslinien sowohl der Ukraine als auch Russland gestaffelt sind kann ich nicht beurteilen. Ebensowenig wie zu der Frage ob für diese Verteidigungslinien genug Material und Menschen zur Verfügung stehen, um sie zu nutzen. Wir werden es sehen.
Neben der militärischen Handlung muss der Krieg kommuniziert werden. Wer will schon Paria der Weltgemeinschaft sein. Das Abstimmungsverhalten der UN Vollversammlung gibt da ein interpretierbares Bild. Russland wurde überwältigend verurteilt, bei Stimmenthaltung von u.A. China, Indien, Süd-Afrika. Aus der Verurteilung der meisten Länder folgte aber keinerlei Konsequenz. Den Wirtschaftskrieg gegen Russland führte nur der Block des Werte-Westens.
Nicht so bedeutend, aber für die Sprache der Bilder wichtig, war der Empfang von Putin in Abu Dhabi und Saudi Arabien. Die Bilder vom Empfang in Abu Dhabi waren ob ihrer Pompösität schon peinlich. Aber eben sehr, sehr pompös. Kein Ausdruck von Missachtung. Das Gegenteil.
Neben der militärischen Handlung muss diese auch finanziert werden. Die Ukraine war schon vor dem Angriff das korrupte von den Interessen einer Oligarchie heruntergewirtschafte Armenhaus Europas. Die Mittel für einen Krieg waren äußerst beschränkt. Russland war neben der territorialen Größe, der Anzahl der Bürger auch wirtschaftlich wesentlich erfolgreicher. Der Kriegsverlauf zeigt, Russland kann seinen Krieg finanziert. Die Ukraine gebraucht das Geld anderer.
Bereits im Vorfeld des Krieges war ich der festen Überzeugung, dass, wenn es zum Krieg kommt, es ein Krieg zwischen 2 kapitalistischen Blöcken ist, der auf dem Gebiet der Ukraine als Stellvertreterkrieg geführt wird. Mir war klar, der "gemeine" Ukrainer, die "gemeine" Ukrainerin ist dabei das Opfer. Aber auch, dass diese Menschen ihre Regierung gewählt hatten, die sie so zum Spielball macht. Das hehre Reden vom Völkerrecht und, nicht so abwertend gemeint, wie es jetzt klingt, diesem Gedöns war für mich von Anfang dafür da, diesen Krieg auch in unserer Gesellschaft mittragbar zu machen.
Jetzt wird dieser Krieg bald 2 Jahre geführt. Als Stoltenberg sich in dem Sinne äußerte, die Ukraine hätte diesen Krieg, unabhängig von seinem Ausgang gewonnen, sagte mir dies mehr als die, aus meiner Sicht verlogenen Berichte über den Kriegsverlauf. Seit fast einem halben Jahr ist klar, dass Biden enorme Probleme hat diesen Krieg weiter zu finanzieren. Ich gehe davon aus, dass, um es freundlich zu formulieren, ohne dies Stänkern der USA dieser Krieg nie entstanden wäre. Wenn neben dem "Besiegen" Russlands auch Dinge wie die Einschränkung der Souveränität Deutschlands, seine wirtschaftliche Schwächung und das Schaffen einer bellizistischen Grundhaltung wr, können diese Ziele erreicht worden sein. Wobei das "Besiegen" durch ein "langanhaltendes Schwächen" zu ersetzen ist. Damit dürfte inzwischen Deutschland, über Militärhilfe, Aufnahme der Flüchtlinge, seinem Anteil an EU Hilfen, sowohl für militärische Zweicke als auch zur Aufrechterhaltung der staatlichen Strukturen, größter Kriegsfinanzier geworden sein. All dies liegt in der Vergangenheit. Ich hätte es nicht kommentiert.
Nach dem Agieren der derzeitig Machthabenden im westlichen Block gehe ich davon aus, sie gehen davon aus, diese Schlacht in der Ukraine ist verloren, wennn nicht noch ein Wunder geschieht. Diese Schlacht, aber nicht der Krieg zwischen 2 kapitalistischen Blöcken. Zutiefst in Entsetzen versetzten mich Äußerungen unseres wohl mehr Kriegs- als Verteidigungsministers. Dies Geschwafeln von einem absehbaren russischen Angriffs. Wird diese Politik weiter betrieben wird es dazu kommen. Die Geschichte des I. WK ist lehrreiches Studienmaterial.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.02.2024 19:41).

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