Porcupine17 schrieb am 25.06.2024 10:07:
Interessanter ist das Russland drei Typen baut: T-14, T90 und T-80.
Normalerweise haben Länder nur einen Panzertyp in Produktion, übergangsweise manchmal zwei. Mehr Panzertypen erschweren die Logistik und erhöhen die Kosten. Über Polen mit seinem Gemisch aus Leopard2 (wird ausgemustert), M1 Abrams (Lückenfüller) und K2 PL (was die Polen wirklich wollen) werden ja auch schon genügend Witze gerissen.
Das Russland hier drei Typen in Produktion hat, davon mindestens zwei (T-80 und T-90) für die gleiche Aufgabe ist in dieser Hinsicht "interessant". Eigentlich ist das ein teurer Luxus den man sich nicht leisten will. Allerdings kann man das auch bei Bombern beobachten: die TU-22M Backfire und TU-160 Blackjack belegen beide das gleiche Aufgabenspektrum. Effizient wäre es sich für einen Typen zu entscheiden und den anderen auszumustern. Russland will aber anscheinend beide im Dienst behalten. Also doppelte Kosten für Entwicklung von Upgrades, Logistikketten etc. Zwei kleinere Flotten statt einer größeren, keine "Economy of scale".
Wenn man sich in Konkurrenz zu den USA befindet, aber nur 1/10 von deren Budget hat (ohne den Rest der Nato!) dann sollte man sich eigentlich sehr gut überlegen wie man das Meiste aus seinem Budget rausholen kann. Vor diesem Hintergrund ist die teure Typenvielfalt des russischen Militärs schwer nachzuvollziehen.
Meine Vermutung: Der Kram ist halt schon da. Mal eben die Panzer- oder Bomberflotte durch einen Typ ersetzen würde ja bedeuten, dass man einen Haufen Gerät in überschaubarer Zeit neu bauen müsste - oder alternativ eine ordentliche Verkleinerung der Armee hinnehmen müsste. Will man hingegen das alte Zeug einsatzbereit halten, braucht man Personal welches drauf geschult wird, regelmäßig übt und natürlich die Herstellung der Ersatzteile etc. - all das fällt weg, wenn man das Modell "abschreibt".