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  • DeineMudder

mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.2024

Es tut mir leid, ich muss dem Artikel widersprechen

Die Ukraine hat zumindest eine kleine Schmach an Russland geliefert. Nun, das mag nicht ausreichen, aber es gibt noch andere Faktoren:

1. Die Ukraine hat das erste mal Zugriff auf die Informationen des (West-)russischen Eisenbahnsystem.
Russland kann das System nicht ohne Weiteres abschalten, nicht mal nur in Kursk, das hieße nämlich, dass - mehr oder weniger - das gesamte System nicht mehr funktionieren würde. Und jetzt weiß deswegen die Ukraine, wo - zumindest in Teilen - Versorgungszüge sind, Truppen über die Bahn umgelagert werden oder Material verschickt wird.

2. Das Einsenbahnsystem
Das Eisenbahnsystem in Kursk, welches komplett mit der Bahn in westrussland vernetzt ist, ist für Russland deswegen "vergiftet" (denn die Ukrainer wissen jetzt, wo die Züge fahren, da sie im Oblast Kursk Zugriff darauf haben und, als kleines Beispiel jetzt die Frequenzen kennen, die die Bremssysteme stören können). Was ja sowieso schon wegen der "Spezialoperation" schon an die Grenzen ausgelastet wurde ist nun alleine schon wegen den Kursk-Flüchtlingen (mindestens 200,000!) definitiv überlastet, war aber offensichtlich schon vorher an der Grenze. Das sorgt im Speziellen auch dafür, dass Belarus nicht mehr mit Gütern versorgt werden kann. Ändert sich die Situation nicht, dann wackelt Belarus in spätestens ein bis zwei Wochen, damit auch Lukaschenko, weswegen der bereits am 15. August schon gesagt hat, dass es endlich Frieden zwischen Russland und der Ukraine geben muss [1]. Fällt Lukaschenko in Belarus dann hat's Russland offensichtlich ein... bisschen schwerer.

3. Eisenbahnsystem: Armee & Flüchtlinge zuerst.
Weit über 200,000 Leute wurden durch Russland aus dem Kriegsgebiet "evakuiert" und man hat ihnen mal so 10,000 Rubel, als Starthilfe in die Hand gedrückt (ca. EUR 100). Da freut man sich doch. Das Eisenbahnsystem war gedacht, erst mal für die Flüchtlinge genutzt zu werden (manche müssen sich selbst evakuieren) und dann neue Truppen anzukarren, was erstmal zwei Wochen nicht funktioniert hat.

4. Die Ukraine hat kein Kriegsmaterial
Da greift die doch auf einmal einfach russisches Teritorium an? Ganz klar, eine 1150 km^2 - Eintagsfliege, und überhaupt, die Kämpfer fehlen woanders und es gibt keine Unterstützung? Falsch. Die Ukraine hat bisher Leopard-2 Panzer verloren, aber mindestens 80 Leopard-1 - Panzer irgendwo gut versteckt [2] (die Quelle ist von 2023!). Und davon soll sie bis zum Jahresende sogar mindestens 180 haben - die schlagen den, wenn überhaupt verfügbaren T-72 technisch um Längen.

5. Die Ukraine hat keine / zu wenige Soldaten
Da sei ein Zitat erlaubt:

Die Ukraine hat in diesem Jahr mehrere Maßnahmen ergriffen, um ihre Streitkräfte zu verstärken. Dazu gehören Änderungen der Mobilmachungsgesetze, die es einfacher machen, Wehrpflichtige zu identifizieren und einzuziehen, auch wenn es umstritten ist [3]. Zudem wurden Anreize wie Bargeldprämien eingeführt, um mehr Menschen zum Militärdienst zu bewegen.

Man kann davon ausgehen, dass seit (spätestens) Mai die Ukraine irgendwas zwischen 50 und 100 Tausend (!) Rekruten eingezogen haben. Und da sie das nicht an die große Glocke gehängt hatten, konnten sie diese in den letzten Monaten ausbilden und mit Material versorgen konnten.

Und jetzt darf DeineMudder sehr gerne jeder rot färben, der eine Ahnung und gute Argumente dagegen hat, bitte dann auch mit Belegen oder Quellen, gerne aus allen Quellen, sogar aus fundierten russischen Quellen aber - bitte nicht nur aus Russland. Danke.

Quellen:

[1] https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-08/63012129-lukaschenko-fuer-gespraeche-zwischen-russland-und-der-ukraine-016.htm
[2] https://www.berliner-zeitung.de/news/ukraine-erhaelt-mehr-als-100-leopard-1-panzer-li.315318
[3] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/mobilmachung-gesetz-parlament-verabschiedung-ukraine-krieg-russland-102.html

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