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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

"Innerhalb eines Tages 50 km²"

Zur Zeit erobert die Ukraine täglich so um die 100 km² bei Kursk.

So viel zum Thema, ob die Aussage überhaupt den richtigen Eindruck vermittelt.

Noch unangenehmer: Die Quadratkilometer (auch in Kursk) sind irrelevant.
Im Abnutzungskrieg zählen die Verluste an operativ relevantem Material und ob sie höher oder niedriger sind als Nachproduktion und Reserven, nicht Flächengewinne.

Die Flächengewinne zählen immer dann, wenn sie einer Seite neue Möglichkeiten bieten.
Im Donbas ist das praktisch nix. Hinter jedem eroberten Quadratkilometer ist ein genau gleich relevanter Quadratkilometer, und angesichts des langsamen Vorrückens auch noch gleich stark befestigt wie der letzte.
In Kursk sind das Quadratkilometer, wo die russische Armee nicht so ohne weiteres auch Dörfer und Städte bombardieren will, das ist für die ukrainische Armee ein Abnutzungsvorteil; weitere Quadratkilometer bedeuten dort mehr Quadratkilometer, die die russische Armee unter geringeren Verlusten für die Ukraine zurückerobern muss.

Merkwürdig kommt mir vor, dass der Artikel die O0532 als "wichtige" Nachschubstraße bezeichnet. Wenn sie bereits woanders unterbrochen wurde, ist sie nicht mehr wichtig...

Auch so Rumvermuterei wie "Das kann ein Indikator dafür sein, dass ukrainische Truppen aus diesem Abschnitt abgezogen worden sind, vermutlich in Richtung der Kursk-Front." stößt mir sauer auf. Erstens kann es sein, dass es an ganz was Anderem liegt als Truppenabzug, zweitens ist "vermutlich Richtung XYZ" Blödsinn, es gibt immer zweiunddrölfzig andere mögliche Gründe - schiefgegangene Rotation, Verstärkung eines anderen Frontabschnitts, Munitionsmangel, you name it.
Sowas ist einfach unseriös.

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