Jochaim Watzlak schrieb am 21.08.2024 14:29:
Mir sind die Ansichten der russischen politischen und militärischen Führung unbekannt.
Es gibt aber einige Offensichtlichkeiten, die man ggf. "lesen" sollte:
Putin ist zu einem offiziellen Besuch nach Tscheschenien gereist.
Er hätte aber auch über gesicherte Leitung konferieren können.
Okay.
Es könnte aber auch ein Fingerzeig dafür sein, dass er mehr Tschetschenen in Richtung Kursk
schickem möchte, da er im nämlichen Gebiet lieber die bekanntermaßen "wilden Brüder"
zur "Säuberung" des Gebietes von der ukrainischen Armee und von "Internationalisten"
heranziehen möchte, da er wohl nicht mit Bomben und Raketen das immer noch von
Russen bewohnte Gebiet plattzumachen gedenkt.
Vielleicht.
Vielleicht will er aber auch nur darüber reden, warum Kadyrows Truppe in Kursk einfach geflüchtet ist.
Oder eine Hinrichtung Kadyrows in die Wege leiten. Oder ihn zumindest absetzen lassen.
Vielleicht auch ganz was Anderes.
Das ist mir zu spekulativ.
Es ist bekannt, dass nur sehr wenige Ausländer bei den Russen in Gefangenschaft geraden.
Sie können sich nicht auf ie Genfer Konvention berufen.
Doch, können sie, wenn sie ukrainische Uniform tragen.
Aber die Russen sind da ja wenig kleinlich und foltern auch gern mal Kriegsgefangene oder auch Zivilisten.
Von den Tscheschenen ist mglw. zu erwarten, dass sie die Zahl ausländischer Kriegsgefangener
in' s Minus sinken lassen, da sie "im Eifer des Gefechts" irrtümlich auch Ukrainer liquidieren.
Noch mehr Spekulation.
Eigentlich auch nur Teil der Vermutung, da "wilde Horden loszulassen".
Erstmal wird Putin aber wirklich über den Rückzug der Tschetschenen reden wollen. Die wildeste Horde nützt ihm ja nichts, wenn die beim ersten Problem davonläuft; das kann sogar richtig hässlich für ihn werden, wenn er sich auf die Horde verlassen hat und plötzlich ist die weg.
Ein offizieller Besuch spricht nicht dagegen, dass es eine Demonstration ist, eher dafür.
Sicher.
Ein weiterer Punkt ist interessant:
Rußland hat drei weitere Militärabteilungen gebildet: Sumy, Kursk und Bryansk.
Es ist nicht auszuschließen, dass diese Gruppierungen zukünftig in den ihnen zugewiesenen
Großräumen "Pufferzonen" auf der ukrainischen Seite der Grenze bilden sollen.
Das bloße Benennen neuer Abteilungen bedeutet gar nichts, die müssen erstmal aufgestellt, bemannt und ausgerüstet werden.
"Sumy" ist Wunschenken, dazu müssten sie erstmal Sudscha zurückholen. "Kursk" wird angegriffen, "Brjanks" ist Hinterland. Das sind keine Vorbereitungen auf Pufferzone, das ist einfach nur Militärorganisation, ohne dass davon ein einziges Gewehr verschickt wird.
Dies kann Putin seiner Bevölkerung anhand des Vorgehens der Ukraine in der Richtung Kursk
sicher einfacher verkaufen, als ohne den Einmarsch der Ukraine.
Klar, wenn er da was reißt.
Aber wenn er sich schon beim Angriff auf Charkiv überdehnt hat und am Ende wieder rausgeflogen ist: Woher nimmst du die Annahme, dass er sich Sumy wird holen können?