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Avatar von Pearphidae
  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Die Friedhöfe sind da und wahrscheinlich auch kein Sperrgebiet.

Super-King schrieb am 09.07.2024 00:27:

Pearphidae schrieb am 08.07.2024 23:50:

Super-King schrieb am 08.07.2024 23:24:

Pearphidae schrieb am 08.07.2024 22:11:

ich_weiss_wo_du_nicht_wohnst schrieb am 08.07.2024 18:52:

Wieso zählt da keiner in der Ukraine?

Die werden von den Ukrainern sogar genau gezählt, aber die geben ihre Zahlen genauso wenig öffentlich bekannt wie die Russen. Ende Februar gab Selenskyi mal 31.000 ukrainische Gefallene an.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/tote-soldaten-ukraine-krieg-russland-100.html

Wer die Angabe von 31.000 Gefallenen glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Schmähende Äußerungen sind der Diskussion nicht dienlich.

Die Verluste liegen bei über 500.000. So viele neue Soldaten wurden schon vor Monaten von der Ukrainischen Armee angefordert. Man sollte sich auch daran erinnern, dass von der Leyen Ende 2022 von über 100.000 Gefallenen Ukrainern gesprochen hatte, bevor sie für die Veröffentlichung der Zahl niedergemacht wurde. Die Amerikaner haben zu der Zeit konservativ 100.000 Gefallenen und Verwundete auf ukrainischer Seite geschätzt. Und das war alles vor der desaströsen Gegenoffensive 2023 und den vielen verlorernen Schlachten.

Es darf jeder glauben was er will und mag. Allerdings wird auch mit Inbrunst aus Glaube kein Fakt.

Was soll diese Phrase bringen?

Auch diese Äußerung stellt lediglich eine schmähende Bewertung, aber keinen adäquaten Diskussionsbeitrag dar. Keine Argumente zur Hand gehabt?

Die Lage ist absolut verheerend.

Fragt sich nur für wen. Wenn die Russen sich gerade in so guter Position befinden, warum hat Putin dann jetzt seine Verhandlungsforderungen drastisch runter geschraubt? Die Offensive der Russen auf Charkiv ist krachend gescheitert und jetzt ist guter Rat für Putin teuer geworden.

Inwiefern hat Russland seine Position runter geschraubt? Russland hat der Ukraine ein Ultimatum gesetzt.

Putins abgespeckte Forderungen umfassen diese Eckpunkte:

● Die Ukraine akzeptiert, dass die Oblaste Donezk und Luhansk von Russland annektiert wurden.
● Russland übergibt dafür der Ukraine das Atomkraftwerk Saporischschja und die nahegelegene Stadt Enerhodar.
● Eine Übergabe der Oblaste Cherson und Saporischschja an die Ukraine soll verhandelt werden.
● Die Krim würde zu einem „entmilitarisierten Verwaltungsgebiet“ werden und der Ukraine sowie der Russischen Förderung zugeordnet werden. Beide Staaten würden sich also die Halbinsel teilen.
● Die ukrainische Armee müsse eine gesetzliche Maximalgröße haben.
● Ein NATO-Beitritt der Ukraine soll ausgeschlossen werden. Ein EU-Beitritt dagegen soll möglich sein.
● Die westlichen Sanktionen gegen russisches Öl und Gas sowie den Bankensektor werden vom Westen aufgehoben.

https://www.derwesten.de/politik/putin-friedensplan-ukraine-krim-bietet-id301037839.html

Und wie kann man darauf kommen, dass Russland in Charkiv "krachend gescheitert" sei? Russland hat eine neue Front eröffnet, die Ukrainer haben alle irgendwie verfügbaren Einheiten aus anderen Gebieten überstürzt in nicht vorhandene Verteidigungsstellungen geschickt. Weil die Ukrainer (mal wieder) um jeden Quadratmeter kämpfen, egal wie hoch die Verluste sind, können die Russen jetzt in den anderen Gebieten leichter vorrücken. An ein Scheitern kann man doch nur glauben, wenn man wirklich geglaubt hat, dass die Russen mit den paar Soldaten im Norden eine Großstadt einnehmen wollten. Ich bin zwar nur ein Laie, aber ich glaube das nennt man "shaping operation".

Haben die Russen denn Charkiv erobern können? Und in welchen "anderen" Gebieten haben sie mehr als ein paar Quadratmeter Boden gut machen können? Irgendwas nennbar entscheidendes?

"Doch die anfänglichen schnellen Vorstösse kamen bereits nach etwa acht Kilometern zum Erliegen, die Stadt war nie vollständig unter russischer Kontrolle. Im mittlerweile zerstörten Wowtschansk konnten ukrainische Truppen in den vergangenen Tagen sogar immer wieder einige Häuserblocks und Strassenzüge zurückerobern.

Die russischen Truppen dort, darunter auch Eliteeinheiten, agieren oft hektisch und überstürzt, wie sowohl ukrainische als auch russische Quellen berichten. Russische Kommandostrukturen wurden zerstört. Es gibt Videos, die zeigen, wie russische Soldaten sich ergeben. Viele weigern sich offenbar auch weiterzukämpfen. Denn die russischen Verluste seit Beginn der Offensive im Raum Charkiw sind monströs – «die höchsten in diesem Krieg», wie der britische Professor und Militärexperte Phillips O’Brien schreibt."

https://www.tagesanzeiger.ch/ukraine-krieg-die-hoechsten-russischen-verluste-in-diesem-krieg-341019639300

Man sollte auch immer bedenken, dass der Krieg sich in einer Phase der Zermürbung befindet. Da geht es nicht darum irgendwelche Gebiete zu erobern, sondern darum den Gegner aufzureiben. Deshalb sind Zahlen über die Verluste so wichtig und dafür macht es keinen Sinn nur auf Geländegewinne zu achten.

Derzeit sieht es eher so aus, als würde sich Russland in diesem Krieg vor allem selbst aufreiben.

Übrigens wurde Von der Leyen nicht wegen der Höhe der Zahl gemaßregelt, sondern weil sie sich zu etwas äußerte, das nicht in ihre Zuständigkeit fällt.

Von der Leyen wurde kritisiert, weil sie die Zahl überhaupt genannt hat. Und inwiefern ist das nicht ihre Zuständigkeit? Die Zahl der Todesopfer in der Ukraine ist einer der wichtigsten Punkte, wenn man über die Unterstützung der Ukraine und evtl. Maßnahmen zur Beendigungen des Krieges entscheiden will.

Frau Von der Leyen kann die Zahl der zivilen Todesopfer nennen. Die der gefallenen Soldaten sind Sache der Militärs und ihrer zuständigen Ministerien - nicht die der Präsidentin der Europäischen Kommission.

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