Daher klar, dass man in der ukrainischen Führung kein Interesse hat.
Gut erkannt. Aber an dem, was sie ohne Verhandlungen "kriegen" werden, haben sie wahrscheinlich noch viel weniger Interesse.
Angenommen man verhandelt einen Friedensvertrag bei Fortsetzung der Kampfhandlungen, dann kann man vielleicht über die 20% Territorium nicht mehr reden, weil die wohl kaum zurück zu erobern wären. man kann aber über eine (beschränkte) Nato-Mitgliedschaft verhandeln, oder über die eingefrorenen Devisenreserven, über die weitere Nutzung, bzw. den Wiederaufbau der Kraftwerke am Dnjepr, über die Wasserversorgung der Krim.
Die Russen akzeptieren keine NATO in der Ukraine, egal, wie die gelabelt wird. Solange das auf der Liste der Ukraine oder ihrer Steuerleute steht, wird es keine Verhandlungen geben.
Die eingefrorenen Devisenreserven lassen die Russen relativ kalt. Denn erstens sind ihre Schulden beim Westen noch höher, und die sind im Falle eines Diebstahls der 300 Mrd. dann natürlich auch weg, was per saldo sogar einen Vorteil für die Russen darstellt. Und zweitens guckt die ganze nichtwestliche Welt, also Südamerika, Afrika und Asien, darauf, wie der Westen mit fremdem Geld umgeht, das bei ihm geparkt wird. Schon jetzt werden vereinzelt Goldbestände aus den USA zurückgeholt; eigentlich erstaunlich, dass die Amerikaner sie herausrücken, wenn man an Venezuela oder Afghanistan denkt.
Zur Wasserversorgung der Krim hat schon ein anderer Forent was geschrieben.